Handball HGR II macht Landesliga-Aufstieg perfekt

Remscheid · Handball-Bezirksliga: Der 35:12-Kantersieg gegen den Haaner TV beschert die letzten noch notwendigen Punkte.

 Der Remscheider Kreisel: So jubelte Landesliga-Aufsteiger HGR II nach dem Sieg gegen Haan.

Der Remscheider Kreisel: So jubelte Landesliga-Aufsteiger HGR II nach dem Sieg gegen Haan.

Foto: Hertgen

Seinen rechten Arm hatte er nicht sofort im Blick. Erst ein dezenter Hinweis von außen lenkte die Aufmerksamkeit von Markus Pütz auf den Ärmel der obligatorischen und flugs ausgeteilten Aufstiegs-T-Shirts. "Danke Markus" stand da geschrieben. Eine Aufmerksamkeit, die Pütz ebenso bescheiden-still über sich ergehen ließ wie die "Luftnummer", als sein Team nach getaner Tat den Coach der HG Remscheid II mit vereinten Kräften in die Höhe warf. Überbordende Emotionen sind halt nicht sein Ding.

Das änderte sich am Samstag auch nach der 35:12 (19:8)-Gala im vorletzten Heimspiel gegen den Haaner TV nicht, mit dem die letzten theoretischen Zweifel am Landesliga-Aufstieg weggeblasen wurden. "Gute Leistung", lobte Pütz sein Team und wollte sogleich in die nüchterne Spiel-Analyse einsteigen. So bodenständig und pragmatisch eben, wie er das Team zu einer Aufsteiger-Mannschaft geformt hat.

Dabei erscheint der lange herbeigesehnte Sprung in die Landesliga beinahe wie ein Betriebsunfall. "Das war so gar nicht eingeplant", erinnert sich der Coach schmunzelnd an die Anfänge der Saison, als es zunächst gar nicht rund lief. Mitte August verließ der damalige Trainer Boban Koljkovic die HGR. Pütz wurde vom "Co" zum Chef befördert und musste damit leben, dass auch fünf Leistungsträger (Christian Pake, Tim Elbracht, Tim Festag, Arne Jungjohann und Lukas Pütz) nicht mehr oder nur noch teilweise zum Kader gehörten. Ergo wurden die eigenen Ansprüche zurückgeschraubt: "Der Aufstieg wird von uns nicht als Ziel ausgegeben. Wir wollen von Spiel zu Spiel denken und uns weiterentwickeln", lautete die Vorgabe des neuen Trainers.

Am Ende war der Coach selber überrascht, wie sein runderneuertes Team durch die Hinrunde marschierte. Neun Siege in Folge machten aus der HGR einen echten Aufstiegskandidaten, die an dieser neuen Rolle aber zwischenzeitlich zu scheitern drohte. "Wir hatten zwischendurch mal ein kleines Loch, weil die Gegner sich besser auf uns eingestellt hatten und wir vielleicht bis dahin auch zu leicht gewonnen hatten", erinnert sich der Trainer. Doch das Tief wurde schadlos überwunden, als es um die Wurst ging. Mit Tempo, Herz und Leidenschaft, aber auch mit Hilfe der U 21-Regel und der ersten Mannschaft (Pütz: "Dank an Mike Novakovic, der uns die gesamte Saison über super unterstützt hat") war die HGR wieder stark, als es darauf ankam.

Jetzt gilt es, den Kader fit für die Landesliga zu machen. Bis auf Benjamin Faubel (berufliche Gründe) bleibt das Team zusammen. Punktuell wird es neben dem A-Jugendlichen Christian Rother auch weitere Verstärkungen geben, über die sich Pütz aber noch ausschweigt. Wichtig ist ihm, dass der Erfolg keine Eintagsfliege bleibt, sondern eine zukunftsträchtige Basis hat: "Die beiden Jugendtrainer Alex Zapf und Lukas Steinhoff, Mike Novakovic und ich arbeiten an einem Konzept, mit dem wir langfristig arbeiten wollen."

(RP)
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