Handball HGR II-Coach Rudi Lichius wirft das Handtuch

Remscheid · Handball-Landesliga: Trainer und Team hatten sich entzweit. Dietmar Pistohl ein möglicher Nachfolge-Kandidat?

HG Remscheid II - Vohwinkeler STV 23:26 (8:14) - Die HGR sorgte schon nach dem zweiten Spieltag für den ersten Paukenschlag: Rudi Lichius ist nicht mehr Trainer der zweiten Mannschaft. Der Coach und auch Co-Trainerin Cordula Schwirblatt warfen unmittelbar nach der Heimniederlage gegen Vohwinkel das Handtuch, das zwischen ihnen und der Mannschaft längst zerschnitten war. Der letzte Funke war die Partie am Samstag. In der Pause, so schilderten es die HGR-Spieler, war Lichius bereits lautstark auf Touren gekommen und hatte vor Wut eine Taktiktafel zerbrochen. "Trotz intensiven Bemühens unsererseits war die Kommunikation mit manchen Spielern nicht erfolgreich. Wir scheuen keine unpopulären Entscheidungen und haben uns deswegen zu dem Schritt entschieden", sagte Lichius. Zuvor hatte die Mannschaft die zweite Niederlage im zweiten Spiel kassiert. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zog Vohwinkel auf 11:6 (20.) davon. Zwar kam die HGR nach dem Seitenwechsel noch einmal in Schlagweite (18:20, 47.), mehr als Ergebniskosmetik war jedoch nicht möglich.

HGR-Tore: Pake (6/2), Merckelbach (5), Halfmann, Heinz, Stausberg (je 3), Hufschmidt, Schmidt, Plückebaum (je 1).

Bergische Panther II - DJK Unitas Haan II 18:27(6:15) - Panther-Trainer Sendi Cestnik war nach dem Debakel bedient: "Dass es schwer werden würde, war mir klar, aber so eine Packung ist bitter." 1:0 ging der Gastgeber in Führung. 20 Minuten später war beim 4:14 die Partie schon zugunsten der Gäste entschieden. Die Hausherren knüpften nahtlos an ihre schlechte Leistung gegen Vohwinkel an, brachten im Angriff nichts Produktives zustande und erzielten mit 18 Treffern sogar noch einen weniger als bei der Niederlage in Wuppertal. 28 Fehlwürfe und 23 Technische Fehler standen am Ende im Statistikblock. Nachdem zuvor nichts zusammenlief, gelang dem Gastgeber kurioserweise in dreifacher Unterzahl vor der Pause eine Resultatsverbesserung zum 6:15. Danach steigerten sich die Hausherren vor allem im kämpferischen Bereich und kamen auf 16:22 heran. Mehr war aber nicht möglich.

Panther-Tore: K. Symannek (6), Lenhof (3), Gerlich (2/2), Cestnik, Grasekamp, Hallmann, Adams, Radonjic, Scheel, Schmid (je 1).

ATV Hückeswagen - LTV Wuppertal II 26:25 (13:13) - ATV-Trainer Sebastian Mettler war sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. "So macht das Spaß", meinte der ATV-Coach, dessen Team holprig in die Partie startete und zeitweise mit vier Treffern hinten lag. So auch beim 8:12. "Wir haben uns aber nie abschütteln lassen", lobte Mettler den Kampfgeist seiner Mannschaft, die aus dem 8:12-Rückstand ein 13:13-Remis machte. "Das war der Knackpunkt", glaubte der ATV-Trainer. Im zweiten Durchgang lieferten sich die beiden Teams ein Duell auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. 30 Sekunden vor dem Spielende lagen die Schlossstädter mit 26:25 vorne und verteidigten trotz Unterzahl mit Glück und Geschick den knappen Vorsprung. Mettler: "In der vorigen Saison hätte wir solche Spiele noch verloren."

ATV-Tore: Marz (4), Bangert (4/1), Wienert, Friedrich, Wilhelmy (je 3), Schmidt, Hoffmann, Graf, Scheider (je 2), Harnischmacher (1).

HSG Radevormwald/Herbeck - Bergischer HC III 33:27 (18:12) - Trotz einer deutlichen Halbzeitführung mussten die Bergstädter noch um den ersten Saisonsieg bangen. Mit Dennis Kirschsieger, Julian Müller (beide Gesichtsverletzungen), Kevin Breuer (Fuß) und Marius Franken (Rote Karte) schieden gleich vier Akteure nach den ersten 30 Minuten aus. "Da fehlten uns die Alternativen im Rückraum", sagte Co-Trainer Sven Paas: "Umso mehr muss ich die Mannschaft für ihren tollen Kampf loben." Die Gäste holten Tor um Tor auf, die Partie schien in der 48. Minute (26:25) zu kippen. Die Hausherren behielten jedoch die Nerven und nutzten die offene Manndeckung des BHC, um den alten Vorsprung wiederherzustellen.

HSG-Tore: Koljkovic (13/3), Festag (7), Bona, Sahan, Kirschsieper, Hasenburg (je 2), Franken, Dietzel, Breuer, Hackländer, Jonek (je 1).

HC Wermelskirchen - Haaner TV Haan 24:23 (14:11) - Der HCW fuhr im ersten Heimspiel in fremder Halle einen knappen, aber ungefährdeten Sieg ein. "Es war ein Arbeitssieg", fand HCW-Trainer Shahrokh Rezaloo. "Mehr kann ich von meiner Mannschaft ohne Training auch nicht verlangen." Im ersten Durchgang dominierten die Wermelskirchener die Partie und bauten ihren Vorsprung auf 22:16 aus (46.). "Wir haben dann einen Gang zurückgeschaltet", sagte Rezaloo. Haan betrieb nur noch Ergebniskosmetik, schaffte es aber nicht, das Spiel noch einmal offen zu gestalten.

HCW-Tore: Tobolski (11/4), Cornelsen (5), Jedamzik (4), Volkmann (2/1), Dymek, Cruz Diego (je 1).

(RP)
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