Handball Heimdebakel des Spitzenreiters

Ebenso überraschend wie verdient unterlagen die Herren der HG Remscheid dem Aufsteiger TV Ratingen in eigener Halle mit 27:35. Trainer Mike Novakovic machte dafür „individuelle Schwächen“ verantwortlich und verordnete dem Team gestern eine zusätzliche Laufeinheit.

Was für ein Debakel: Gegen Aufsteiger TV Ratingen kassierte der bisherige Spitzenreiter HG Remscheid beim 27:36 (14:18) eine fulminante Heimpleite. Die war auch in dieser Höhe völlig verdient, weil der Gast fast durchweg am oberen Rand seines Leistungsvermögens spielte, während bei den Hausherren so gut wie nichts funktionierte.

Gerade mal eine knappe Viertelstunde sah bei der HGR alles noch nach heiler Welt aus. Vor allem dank eines bis in die Haarspitzen motivierten Philipp Hattig, der sieben seiner insgesamt neun Treffer vor der Pause erzielte, führten die Remscheider mit 8:5 (12.). Doch dann rollte die Katastrophe, erst schleichend, dann immer rasanter auf die HGR zu.

Die war allerdings überwiegend hausgemacht, denn die offensiven Deckungsvarianten funktionierten überhaupt nicht, und dahinter standen zwei ebenfalls völlig indisponierte Torhüter. Zumindest Letzteres war beim Gast lange Zeit nicht anders, der sich dafür aber eben am unzulänglichen Abwehrverhalten der Remscheider schadlos hielt. Zunächst vor allem durch Daniel Hattig, der wie sein Bruder Philipp vor der Pause siebenmal traf und das „Familienduell“ am Ende mit 11/3-Treffern für sich entschied. Später nutzten aber besonders Raoul Langenmayr (7) und Lars Dieckmann (6) die Freiräume und distanzierten die Remscheider immer mehr.

So baute der TVR den Pausenvorsprung im zweiten Abschnitt zunächst auf 22:15 (35.) aus, ehe die Gastgeber nach 44 Minuten noch einmal bis auf 20:25 heran kamen. Doch das war nur ein kurzes Strohfeuer, denn rasch lag Ratingen, das nicht zuletzt durch ein konsequentes Überzahlspiel gefiel (neun Treffer) wieder mit 31:23 vorne – der Rest war Schaulaufen.

„Das war heute absolut indiskutabel“, befand HGR-Trainer Mike Novakovic. Dass eine defensivere Deckung die erfolgversprechendere Variante hätte sein können, daran glaubte der Trainer nicht, denn: „Aus meiner Sicht waren es heute vor allem individuelle Schwächen, die zur Niederlage geführt haben. Uns fehlt es einfach an Konstanz“, sagte der Coach und kündigte im gleichen Atemzug erste Konsequenzen an: „Wir sehen uns alle am morgigen Sonntag wieder – zu einer schönen Laufeinheit im Wald.“

HGR-Tore: Hattig (9/1), Klatt (5), Munkel (5/3), Lange (4), Zarnekow (3), Kurzbach (1).

(RP)
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