Fußball Gute Stimmung trotz Pokal-Aus
Remscheid · Fußball-Landesliga: Stimmige Atmosphäre beim Flutlicht-Spiel gegen RW Oberhausen. Klafflsberger trainiert mit. Am Sonntag um 14.30 Uhr Heimspiel gegen den Düsseldorfer SC 99.
Es werde Licht: Trotz der Niederlage gegen RWO übte das zweite (und vermutlich letzte) Flutlichtspiel im Röntgen-Stadion einen besonderen Reiz aus. Sogar der Einmarsch der Spieler wurde illuminiert (oben). Seinen Einstand beim Landesligisten feierte Ferhat Ülker (rechtes Bild, rechts). Der Angreifer, der in der Meisterschaft erst ab dem 1. Dezember spielberechtigt ist, war selber aber noch nicht ganz zufrieden mit seinem ersten Auftritt nach halbjähriger Spielpause. Vielleicht wird nach Ülker auch Torhüter Martin Klafflsberger (links) bald ein Remscheider. Der Ex-WSV-Keeper trainiert jedenfalls schon mit.
Foto: Moll (3), Orthen (ArchiV).Die Enttäuschung hielt sich in engen Grenzen. Bei den rund 1300 Zuschauern (sofern sie nicht ohnehin aus Oberhausen gekommen waren), bei den Spielern und natürlich auch bei den Organisatoren des Fußballabends unter Flutlicht. Denn niemand im Lager des FC Remscheid hatte ernsthaft darauf spekuliert, dass der Fußball-Landesligist den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen aus dem Niederrheinpokal werfen würde. Das 1:7 war zwar happig, aber eben einkalkuliert und deswegen kein Grund, sich die Laune vermiesen zu lassen.
Das sah auch Trainer Thorsten Legat so, der seine Spieler für einen über weite Strecken beherzten Auftritt lobte, und nur einigen vergebenen Chancen nachtrauerte: "Sonst hätte es vielleicht ein 4:7 gegeben."
Zufrieden war auch Ferhat Ülker. Der FCR-Neuzugang, zuletzt für die TSG Sprockhövel aktiv, trainierte schon lange in Remscheid mit und feierte nach einem halben Jahr ohne Spielpraxis sein Debüt im FCR-Trikot. Neben seiner kräftigen Statur und den O-Beinen fiel beim Angreifer mit Oberliga-Erfahrung vor allem eine gesunde Grund-Aggressivität auf. "Ich bin trotzdem noch nicht da, wo ich hin will", ordnete der 27-Jährige sein Spiel ein: "Mir fehlt es vor allem noch an der Kondition. Eigentlich wollte ich deswegen schon zur Pause raus." Er musste aber noch ein wenig länger durchhalten - erst nach 56 Minuten ging er für Daniel Monteiro vom Feld.
"Alles hat prima geklappt", fand Christoph Berning. Der Remscheider Student sorgte mit seiner mobilen Flutlichtanlage für die nötige Sicht. Einen Kollateralschaden gab es aber dennoch: Eine rund 1500 Euro teure Drohne, die er am Dienstagabend beim Aufbau zur Überprüfung der Helligkeit im Stadion eingesetzt hatte, landete in der Spitze einer Kastanie und blieb dort hängen. "Die hole ich nach dem Spiel mit einer der Arbeitsbühnen da raus", sagte Berning.
Kein Grund zur Klage hatte wohl auch Jürgen Wellmann. Der ehemalige Marketing-Leiter und "Berater des Vorstandes in fußballspezifischen Fragen", der Ende August gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Michael Kleinbongartz zurücktrat, war am Mittwochabend Zuschauer im Stadion. Gerüchte, dass Wellmann aus alter Verbundenheit zu Geschäftsstellenleiter Lothar Steinhauer künftig wieder für den FCR tätig wird, entbehren angeblich aber jeder Grundlage.
Nach dem Pokal-Aus auf Niederrheinebene kann sich der FCR nun ganz dem Kampf gegen den Abstieg in die Bezirksliga und dem Kreispokal widmen. Neuzugang Ferhat Ülker wird dabei zumindest in der Meisterschaft noch nicht mithelfen können, weil er hier erst ab dem 1. Dezember spielberechtigt ist. Dafür ist Vincenzo Graziano inzwischen nicht nur im Pokal spielberechtigt und kann also auch am Sonntag (14.30 Uhr, Röntgen-Stadion) gegen den Tabellenfünften Düsseldorfer SC 99 dabei sein. Gegen RW Oberhausen hinterließ er nach seiner Einwechslung bereits einen guten Eindruck und erzielte nicht umsonst den sehenswerten Ehrentreffer zum 1:6-Zwischenstand.
Apropos Düsseldorfer SC 99: Parallel zum FCR mussten auch die Landeshauptstädter im Niederrheinpokal die Segel streichen. Gegen Oberligist TSV Meerbusch unterlag die Mannschaft nach ansprechender Leistung knapp mit 2:3 und zeigte sich dabei gut erholt von der vorangegangenen 0:6-Packung in der Meisterschaft in Sterkrade-Nord.
Unterdessen wurde bekannt, dass Martin Klafflsberger beim FC Remscheid mittrainiert. Der ehemalige Torhüter des Wuppertaler SV, der danach zu Grün-Weiß Wuppertal und den Sportfreunden Baumberg wechselte, ist aktuell vereinslos, nachdem er im Mai vorzeitig und "aus internen Gründen" die Baumberger verließ. Möglich, dass der 31-Jährige in der Winterpause für die Rückrunde verpflichtet wird, sollte Stammkeeper Dustin Gottlebe (und vielleicht auch Lukasz Koziatek und Özkan Teke?) dann den Verein verlassen - was nicht ausgeschlossen erscheint.
