Fußball Gill: Rücktritt vom Rücktritt

Fußball · Viel hat nicht gefehlt und der FC Remscheid II hätte sich einen neuen Mann auf der Kommandobrücke suchen müssen. Der Frust von Trainer Marc Gill, der den B-Ligisten zu Saisonbeginn übernommen hatte, war nach internen Unzulänglichkeiten so groß, dass er aufhören wollte.

Einmal mehr hatten ihn seine Spieler im Stich gelassen. Die ersten drei Trainingseinheiten im neuen Jahr fielen mangels Beteiligung aus, wobei etliche Akteure erst unmittelbar zuvor absagten. "Zudem ließen einige Spieler den Respekt vor mir fast gänzlich vermissen", schildert ein zutiefst getroffener Gill.

Nach dem desolaten Auftritt beim Testspiel in Linderhausen, bei dem Disziplin ganz klein geschrieben wurde, hatte der Coach die Nase endgültig voll. "Es macht keinen Spaß und keinen Sinn mehr. Wenn kein Wunder geschieht, werde ich binnen sieben Tagen ein zweites Mal in dieser Saison zurücktreten", lautete seine eindeutige Aussage. Außerdem riet er zu diesem Zeitpunkt dem Verein, "diesen Haufen aus der Meisterschaft zurückzuziehen".

Wenige Tage nach dieser emotionsgeladenen Aussage stellte sich die Situation anders dar. Einem Wunder gleich, lieferte die folgende Trainingseinheit die Basis für einen Neuanfang. "Ich weiß immer noch nicht, ob ich geträumt habe oder ob es Realität war", meldete sich Gill bei der BM: "Gestern erschienen 22 Akteure, die sich eventuell dem FCR anschließen wollen. Wir werden jetzt erst einmal zwei Wochen trainieren und diverse Testspiele absolvieren, danach ziehen wir ein Fazit." Wenn es sich indes nicht zum Guten wendet, weiß Gill, was er mit seiner Freizeit anfängt: "Ich schau mir dann lieber meine Borussia aus Mönchengladbach an. Das ist wenigstens schöner Fußball."

(RP/rl)
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