Fußball Gerechtes Remis des FCR im Kellerduell in Essen

Remscheid · Elmar Steil ist ein alter FCR-Fahrensmann. Zu den guten Zeiten war er Mannschaftsbetreuer, später auch Vorstandsmitglied beim FC Remscheid. Und noch heute verpasst der eingefleischte Schalke-Fan kaum ein Spiel des Fußball-Landesligisten. Am Samstag war Steil Augenzeuge des Kellerduells beim TuS Essen-West, aber irgendwie hatte er keine rechte Freude an dem 2:2 (0:1). "Die spielen beide sch...", brachte er die Partie zwischenzeitlich auf den Punkt.

Unrecht hatte Steil damit nicht. Zur Pause lag der FCR nach einer überaus schwachen Darbietung verdient zurück, weil die Hausherren, die auch nicht gerade die Sterne vom Himmel spielten, einen Tick spritziger und entschlossener waren. Hätte nicht wenigstens FCR-Keeper Pascal Königs einen guten Tag gehabt - wer weiß, welche Wunden die Bergischen mit nach Hause gebracht hätten.

Königs erste Rettungstat war die spektakulärste, als er gegen den völlig frei zum Kopfball kommenden Manuel Ramanovic den Ball mit einem Reflex an die Latte lenkte, von wo er nach Ansicht der Unparteiischen nicht hinter die Linie sprang (4.). Nach 34 Minuten musste Königs noch zweimal gegen Ramanovic und Sükrü Bayar klären, ehe auch er machtlos war: Aus der Drehung visierte Ramanovic das lange Eck an und brachte die Essener zurecht in Führung (35.).

Nach dem Auftritt der ersten 45 Minuten hatten viele FCR-Anhänger am Sportplatz an der Keplerstraße keine großen Hoffnungen, das sich das Blatt noch wenden könnte. Dafür waren zu viele Akteure weit von ihrer Form entfernt. Zudem ging einigen wieder die Puste aus. Aber das ging den Gastgebern nicht anders, und in dem Maße, in dem Essen nun Räume offerierte, bekam der FCR die "zweite Luft".

Für die Treffer mussten allerdings trotzdem Standardsituationen herhalten. Erst verlängerte Heiko Emde eine Ecke des eingewechselten Sven Senior auf Ferhat Ülker, der am zweiten Pfosten per Kopf zum Ausgleich zur Stelle war (76.). Dann zirkelte Domenico Cozza einen Freistoß aus gut 22 Metern wunderbar über die Mauer zur in diesem Moment fast folgerichtigen Führung ins Netz (83.).

Aber im Gegensatz zum Nievenheim-Spiel brachte die Elf den Vorsprung nicht über die Zeit: Zwei Minuten vor Schluss nutzte Ramanovic Abstimmungsprobleme in der Gästeabwehr und hämmerte den Ball ebenso unhaltbar wie sehenswert ins Tor. Damit war das unter dem Strich gerechte remis perfekt. Allerdings hilft der Punkt dem FCR zunächst mehr als dem TuS, der in der Tabelle weiterhin hinter den Remscheidern bleibt. Wenigstens das freute auch Elmar Steil.

(RP)
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