Die Holländer haben sich über den Umweg der Zweiten Bundesliga fürs Oberhaus qualifiziert und bilden dort einen bunten Tupfer. Denn bislang hat noch keine Mannschaft anderer Nationalität in der Bundesliga gespielt. "Ich find's gut", sagt IGR-Trainer Marcell Wienberg zur Neuerung, denn: "Damit wird die Bundesliga aufgewertet. Und außerdem hat Valkenswaard ein gutes Team beisammen."

Das dokumentiert sich nicht sofort beim Blick auf die Tabelle, in der die Niederländer den vorletzten Platz belegen – und das auch nur dank der mehr erzielten Treffer gegenüber dem HSV Krefeld, der am zweiten Spieltag mit 4:8 in Valkenswaard unterlag. Blickt man allerdings auf den Kader des Teams aus der Provinz Nordbrabant (unmittelbar an der belgischen Grenze), kommen einem viele Namen bekannt vor. Beispielsweise die von Arjan van Gerven, Lowie Boogers und Luuk Bischoff, die alle auch schon mal für die Remscheider auf Rollen standen. Oder Robbie van Dooren, der früher für Walsum auf Torejagd ging.

Dreimal "Rot"

"Das ist eine ganz erfahrene Mannschaft. Die wissen, wie man mit der Kugel umgeht", mahnt Marcell Wienberg, dessen Argumentations-Strategie, den Gegner nur ja nicht zu unterschätzen, am vergangenen Wochenende aber untergraben wurde. Denn beim 4:6 im Heimspiel gegen Herringen sahen gleich drei Niederländer die Rote Karte. Darunter waren auch Arjan van Gerven und Lowie Boogers, die damit am Samstag gesperrt sind. Pikant daran ist, dass bei der Partie auch Thomas Ullrich als Schiedsrichter im Einsatz war. Ullrich ist bekanntlich Ur-Remscheider und Spielertrainer der Regionalligamannschaft der IGR.

"Wir dürfen trotzdem nicht den Fehler machen, Valkenswaard zu unterschätzen", sagt Wienberg, der sich nur ungern ans Pokal-Viertelfinalspiel der vergangenen Saison bei den Holländern erinnert: "Da haben wir uns ganz schön schwergetan, um am Ende mit 5:4 zu gewinnen." Auch deswegen verbannt er den Gedanken an den Europapokal-Auftritt in Bassano noch nach ganz weit hinten: "Die Bundesliga ist unser Kerngeschäft. Das ist wichtig."