Fußball Die treue FCR-Seele

Fußball · Sonntag wird's rund. Frank Rogalla feiert dann nämlich seinen 50. Geburtstag. Wo? Na klar: Am Rande des FCR-Spiels in der Ronsdorfer Waldkampfbahn.

 Zwischen Unterhaching und Berlin immer dabei: Frank Rogalla.

Zwischen Unterhaching und Berlin immer dabei: Frank Rogalla.

Foto: Moll

Ein Wochenende ohne FC Remscheid? Für den Edel-Fan ist das kaum vorstellbar. Seit mehr als 30 Jahren ist die treue Seele fast immer dabei, wenn Blau-Weiß gegen den Ball tritt. Ob Meisterschaft, Pokal oder Testspiel. Ob im eigenen Stadion, in der nahen Umgebung oder in Unterhaching. Ob Zweite Liga oder Landesliga. Rogalla lässt sich kaum ein Spiel entgehen. Geschwänzt wird nur in begründeten Ausnahmefällen. Der 50. Geburtstag zählt für ihn nicht dazu.

Die Infektion mit dem FCR-Virus begann früh. "Ich muss 14 oder so gewesen sein", erinnert sich Rogalla nur noch schemenhaft ans erste Mal mit dem damals noch unter BV 08 Lüttringhausen firmierenden Klub. Damit war es um ihn geschehen. 1978 wurde er Mitglied, und als er seinen Führerschein hatte, fuhr er dem FCR stets hinterher. Tausende Kilometer und mithin "ein hübsches Sümmchen" hat er seither investiert. Ob der Sportpark Unterhaching, das Zentralstadion Leipzig oder das Olympia-Stadion in Berlin: Rogalla kennt nahezu alle Arenen der Republik. Dreimal war er auch dabei, als der FCR noch sein Vorbereitungs-Trainingslager auf Gran Canaria absolvierte.

Freundschaft zu Spielern

Aber Rogalla ist sich nicht zu fein, auch über die Dörfer zu fahren. Vor Hönnepel-Niedermörmter oder Amern ist er nicht fies. Warum? "Weil's Spaß macht, sich Land und Leute anzusehen — und natürlich die Fußballspiele." Der FCR ist zugleich Mittel zum Zweck, um Kontakte zu pflegen. Mit dem Hückeswagener Ehepaar Helga und Arno Grunwald bildet Rogalla — seit 35 Jahren Mitarbeiter der Firma Elora in Lüttringhausen — eine FCR-Fahrgemeinschaft. Auch zu einigen ehemaligen Spielern hat sich im Laufe der Jahre eine tiefe Freundschaft entwickelt. Zu Andreas Krämer etwa, der inzwischen nahe Betzdorf lebt. Und vor allem zu Viktoras Bridaitis. Beim Litauer gehört Rogalla längst zur Familie.

An den Fingern zweier Hände lässt sich abzählen, wann der FCR-Fan, der zwischendurch auch schon mal als Mannschafts-Betreuer aushalf, sein Team nicht live gesehen hat. Dazu zählt das Benefiz-Spiel des großen FC Bayern München nach dem Flugzeugabsturz in Remscheid. "Kurz vorher hatte ich einen Trauerfall in der Familie, da konnte ich nicht hin." Gesehen hat er das Spiel trotzdem: "Ich hab den Fernsehbericht auf Videokassette aufgenommen. Die hab' ich heute noch." Ob sie zum runden Geburtstag noch einmal herausgekramt wird, ist ungewiss. Rogalla hat eigentlich keine Zeit. Er muss nach Ronsdorf. Der FCR spielt.

(RP/ac)
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