Handball Desaster in Hiesfeld

Handball · Handball-Oberligist HG Remscheid unterliegt beim TV Jahn Hiesfeld nach einer katastrophalen Leistung völlig verdient mit 32:38 und muss nun sorgenvoll nach unten blicken. Lars Oberdick scheidet verletzt aus.

 Lukas Steinhoff am Boden. Am Samstag ein Sinnbild für die Verfassung der HG Remscheid.

Lukas Steinhoff am Boden. Am Samstag ein Sinnbild für die Verfassung der HG Remscheid.

Foto: Hertgen

Es war ein Bild des Jammers. Spieler mit ratlosen, leeren Blicken hockten noch Minuten nach der Schlusssirene auf der Bank, daneben humpelte Lars Oberdick gestützt auf seinen Vater und mit einem dick bandagierten rechten Sprunggelenk aus der Halle. Ja, dieser Samstagabend war für die Oberliga-Handballer der HG Remscheid ein schmerzhafter Tiefschlag.

Dabei schien die Gelegenheit günstig, nach zwei Niederlagen in Königshof und gegen Langenfeld aus dem scheinbaren Abwärtsstrudel auszubrechen. Gerade mal acht Feldspieler bekam der gastgebende TV Jahn Hiesfeld wegen Verletzungsproblemen zusammen. Gut: Der HGR fehlte auch Thomas Zeller, und Markus Pütz sowie Lukas Steinhoff waren nicht hundertprozentig fit. Und doch – das bewiesen die ersten Minuten – wäre der Befreiungsschlag möglich gewesen, denn die Gäste führten nach sieben Minuten mit 4:2. Aber dann.

Ohne jedes Selbstvertrauen

Mit jedem Fehlwurf und mit jedem Fehlpass – und davon gab es am Spielende jeweils 20 ! – plumpste das Selbstvertrauen der Gäste immer tiefer, bis es irgendwann im Bodenlosen angekommen war. Aber nicht nur die Angriffsleistung war die schwächste, an die sich die Remscheider Anhänger in der erschreckend leeren Halle erinnern konnten. Auch die Abwehr verdiente mit zunehmender Spieldauer diesen Namen nicht mehr.

Geradezu pazifistisch agierte das Gros der Remscheider, als wollten sie bewusst jeden Körperkontakt vermeiden. Kein probates Mittel in einer Partie, der das Attribut "Abstiegskampf" nicht abzusprechen war. Ob sich die Deckung dabei der Leistung der beiden Torhüter anpasste oder umgekehrt, ist müßig zu hinterfragen. Fakt ist: Michael Frorath und Dominic Bischzur parierten zusammen gerade mal zwölf Bälle.

So nahm das Schicksal seinen berechtigten Lauf: Die Gastgeber, wohl selber erstaunt über die freundliche Hilfestellung der führungslosen Remscheider, nahmen die Einladung dankend an, gingen beim 7:6 (14.) erstmals in Führung und bauten diese mit simpelsten, aber eben an diesem Abend effektiven Methoden über 13:8 (23.), auf 21:15 (36.) aus. Näher als auf drei Treffer kamen die Gäste, bei denen lediglich Kreisläufer Lars Henkels positiv auffiel, danach nie wieder heran.

Und als wäre das an einem Pleiten-, Pech- und Pannen-Abend noch nicht schon genug, knickte Lars Oberdick nach 41 Minuten mit dem rechten Fuß um. Die genaue Diagnose steht noch aus. Wahrscheinlich ist aber, dass der Rückraum-Rechte ebenso wie sein "Spannmann" Thomas Zeller bis auf weiteres ausfallen wird.

"Katastrophal" fand auch HGR-Trainer Mike Novakovic die Vorstellung, der in den nächsten Trainingseinheiten die freie Auswahl hat, welche Baustelle er zuvorderst bearbeiten will. Eines ist dem Coach aber endgültig klar: "Wir müssen dringend etwas auf der Torhüter-Position unternehmen."

(RP)
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