Fußball Derbysieg in Unterzahl

Fußball-Landesligist FC Remscheid setzt sich mit 3:2 gegen den SV 09/35 Wermelskirchen durch, obwohl die Gastgeber knapp 70 Minuten in Unterzahl spielen mussten: Torhüter Nenad Radanovic sah die Rote Karte.

Derbys zwischen dem FC Remscheid und dem SV 09/35 Wermelskirchen verheißen zumeist einen spannenden Nachmittag. Auch gestern setzten beide Mannschaften im Röntgen-Stadion die Tradition fort: Obwohl knapp 70 Minuten in Unterzahl spielend (Torhüter Nenad Radanovic hatte „Rot“ gesehen) behielt die Mannschaft von FCR-Trainer Zeljko Nikolic am Ende mit 3:2 (2:0) die Oberhand. Damit rücken für die Remscheider der spielfreie Spitzenreiter Heiligenhaus und Verfolger Rot-Weiß Oberhausen (3:4-Niederlage in Sudberg) wieder in unmittelbare Sichtweite.

Über die Vorstellung seiner Schützlinge im ersten Durchgang war Gästetrainer Gerd Kentschke alles andere als erbaut. „Da habe ich elf Weihnachtsmänner rumlaufen sehen“, ging er in der Pressekonferenz mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Nicht zu Unrecht, denn die Rote Karte für Nenad Radanovic, der das Leder bei einer Rettungstat außerhalb des Strafraums mit der Hand gespielt hatte, schien die Wermelskirchener eher zu lähmen.

Ganz anders die Remscheider, für die das ja keine ganz so neue Situation war, mit einem Spieler weniger agieren zu müssen. In der Vorwoche drehte die Nikolic-Elf nach der „Ampelkarte“ gegen Faltynski gegen Essen-West das Spiel. Gestern gelang ihr das auch: Binnen zwei Minuten lagen die Platzherren plötzlich mit 2:0 vorne. „Mann des Tages“ war dabei Abwehrspieler Markus Hosnjak, der den ersten Treffer nach einer Ecke per Kopf erzielte (27.). Kurz darauf entdeckte Hosnjak weitere Torjäger-Qualitäten, als er einen Freistoß von Ernst Cebula fast im Fallen zum 2:0 ins Tor der Gäste aus Wermelskirchen bugsierte.

Von den Gästen war dagegen im ersten Durchgang nicht viel zu sehen. Das änderte sich aber schlagartig mit dem Wiederanpfiff. Der SV 09/35 benötigte nur drei Minuten, um durch Esmir Zlatanovic zum Anschlusstreffer zu kommen. Danach begingen die Gäste aber immer wieder den Fehler, hohe Bälle in der Remscheider Strafraum zu schlagen. Denn da war gegen Frank Schön und Markus Hosnjak kein Blumentopf zu gewinnen. Gefährlich wurde es immer dann, wenn das Leder flach gespielt wurde.

Als Heiko Emde dem emsigen Michael Günther, der sich ob seines Laufpensums ein Sonderlob verdiente, an der Strafraumgrenze foulte, ließ sich Ernst Cebula die Chance nicht entgehen und verwandelte den Freistoß zum 3:1 (62.). Weil Blerim Kastrati aber nur fünf Minuten später erneut verkürzte, blieb die Begegnung bis zum Abpfiff spannend. Letztlich sicherten sich die Remscheider jedoch die Punkte. „Verdient“, wie FCR-Trainer Zeljko Nikolic fand.

(RP)
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