Handball Derbysieg beschert Panthern die Tabellenführung

Remscheid · Handball-Oberliga: Spielgemeinschaft gewinnt verdient bei der HG Remscheid mit 31:27 und profitiert von der Essener Niederlage in Langenfeld.

 Autsch: Remscheids Thomas Zeller (HGR) muss eine linke Gerade von Rainer Hantusch einstecken. Erwin Reinacher (verdeckt), Philipp Hinkelmann und Mirko Friedrich (von links) schauen interessiert zu.

Autsch: Remscheids Thomas Zeller (HGR) muss eine linke Gerade von Rainer Hantusch einstecken. Erwin Reinacher (verdeckt), Philipp Hinkelmann und Mirko Friedrich (von links) schauen interessiert zu.

Foto: Hertgen

Derby gewonnen und damit zugleich die Tabellenspitze erobert: Bei den Bergischen Panthern durfte am Samstag kräftig gejubelt werden – was der Stimmung bei der anschließenden Weihnachtsfeier in der Rausmühle sicher nicht abträglich war. Mit 31:27 (13.14) setzte sich die Mannschaft von Spielertrainer Ceven Klatt bei der HG Remscheid durch und profitierte beim Sprung auf Rang eins auch von der ersten Saisonniederlage von TuSEM Essen II bei der SG Langenfeld (24:28).

Dass der Panther-Sieg in Neuenkamp verdient war, darüber gab es hinterher keine zwei Meinungen. Die Gäste, die ohne Thomas Fuchs (Rückenbeschwerden) und Carsten Schwamberger (privat verhindert) auskommen mussten, waren unter dem Strich das cleverere Team, das in wichtigen Szenen von seiner individueller Klasse profitierte, aber auch etwas Glück hatte. Zum Beispiel nach 44 Minuten, als die Partie beim 20:18-Zwischenstand für die Panther noch in der Entscheidungs-Findungs-Phase war und Remscheids Thomas Zeller wegen Harzbenutzung (!) zu einer Zeitstrafe verdonnert wurde. Eminent wichtig für die Gäste war aber auch der Treffer des bärenstarken Simon Kluge, der nach 49 Minuten in Unterzahl von Rechtsaußen das 23:21 erzielte. Ein Vorsprung, den die Panther über 25:21 (51.) bis auf 29:23 (56.) siegbringend ausbauten.

Nach einem so deutlichen Ausgang sah es lange Zeit nicht aus. Zwar legten die Remscheider vor einer ordentlichen Kulisse den fast schon traditionellen Fehlstart hin (2:5; 6.). Doch die Leistung der Gastgeber war bei weitem nicht mit dem schwachen Auftritt in Aldekerk zu vergleichen: Die HGR trat engagiert und spritzig auf, nach einer Umstellung funktionierte auch die Deckung zunehmend besser. Und im Angriff ging – im Gegensatz zu Aldekerk – diesmal auch von den Halbpositionen und hier vor allem durch Thomas Zeller Gefahr aus. Das drückte sich in Zahlen aus: Beim 8:8 (17.) war der Rückstand wettgemacht, beim 10:9 ging die HGR erstmals in Führung (22.) und hätte zur Pause durchaus mit zwei, drei Toren vorne liegen können, wenn die sich bietenden Möglichkeiten gegen scheinbar müde werdende und in der Deckung nicht richtig zupackende Panther noch konsequenter genutzt worden wären.

In Hälfte zwei änderte sich das Geschehen jedoch: Nun fanden die Gäste immer besser ins Spiel, was auch an einer taktischen Änderung lag: Ceven Klatt beorderte Simon Kluge auf die bis dahin brachliegende Rechtsaußen-Position und schickte Rainer Hantusch auf Halbrechts. Damit wurde das Panther-Spiel im Wortsinn breiter, die HGR-Deckung stand nicht mehr so engmaschig wie noch zuvor. Und da nun auch noch Erwin Reinacher im linken Panther-Rückraum als Torschütze ins Rollen kam und zudem David de la Fuente am Kreis immer wieder nach demselben Strickmuster Freiräume bekam, war der Ausgang der Partie vorhersehbar. Da spielte auch die Rote Karte (mit Bericht) keine Rolle mehr, mit der sich der Ex-Remscheider David de la Fuente 32 Sekunden vor Schluss überflüssigerweise in die persönliche Weihnachtspause verabschiedete.

HGR-Coach Mike Novakovic war hinterher sauer: "Wir haben 30 Minuten super gespielt, die Partie dann aber aus den Händen gegeben, weil wir nicht mehr diszipliniert und aggressiv genug waren." Derweil lobte Ceven Klatt: "Wir haben uns nach der Pause klar gesteigert. Ich bin zufrieden, dass wir diese hohe Hürden genommen haben."

HGR-Tore: Zapf (9/3), Zeller (6), Henkels (4), Hinkelmann, L. Pütz (je 3), Pagel, Steinhoff (je 1). Panther-Tore: Klatt (10/7), Kluge, de la Fuente (je 7), Reinacher (5), Jörgens, Hantusch (je 1).

(RP)
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