Der Meister-Schreck

Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison bezwingt Fußball-Landesligist FC Remscheid den SV Hilden-Nord. Gestern unterlag der Aufsteiger in die Niederrheinliga im Röntgen-Stadion mit 0:1. Das FCR-Tor fällt in Unterzahl.

Vor der Partie gegen SV Hilden-Nord gab es vom FC Remscheid einen Blumenstrauß für den Meister der Landesliga, Gruppe 2. Es sollte aus Sicht der Remscheider das einzige Geschenk bleiben. Die Mannschaft von Trainer Stefan Brandt darf sich rühmen, das einzige Team gewesen zu sein, dem Meister zwei Niederlagen in der Saison beigebracht zu haben. Behielten die Remscheider schon im Hinspiel 2:1 die Oberhand, so gelang dem FCR gestern ein 1:0 (0:0)-Erfolg.

Die Begegnung gegen den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen vom vergangenen Donnerstag noch im Hinterkopf, die Partie gegen den Meister vor der Brust – der gedankliche Spagat gelang den Remscheidern nach einigen Anlaufschwächen ganz gut. Es war allerdings nicht zu übersehen, dass der FCR, bei dem Top-Torjäger Serkan Hacisalihoglu für Andreas Kohlhaas in die Anfangsformation rutschte, nicht so gekonnt agierte wie zuletzt in Eller.

"Das Tempo in der ersten Halbzeit war nicht besonders hoch", sprach FCR-Trainer Stefan Brandt hinterher vielen aus der Seele. Aber dennoch besaßen die Platzherren die wesentlich besseren Torchancen. Nur im Abschluss haperte es. Patrick Posavec, Michael Günther oder auch Serkan Hacisalihoglu hatten den Führungstreffer auf dem Fuß, scheiterten aber an den eigenen Nerven oder an Hildens Torhüter Mlitzke.

Die Gäste enttäuschten über weite Strecken und kamen erst kurz vor dem Pausenpfiff zu einer gefährlicheren Aktion. "Wir waren wie im Hinspiel nicht in der Lage, gegenzuhalten", sagte Gästetrainer Thomas Knüfermann, der nach dem Seitenwechsel zunächst mitansehen musste, wie Serkan Hacisalihoglu nach feiner Vorarbeit von Patrick Posavec nur die Querlatte anvisierte (60.).

Für den Vorbereiter war das fast der letzte Auftritt, denn eine Viertelstunde später musste "Posa" wegen wiederholten Foulspiels vorzeitig in die Kabine. "Danach deutete eigentlich alles auf ein 0:0 hin", wäre FCR-Coach Brandt mit einem Unentschieden nicht unzufrieden gewesen. Seine Mannschaft tat ihm den Gefallen jedoch nicht – wie so oft in den vergangenen Wochen fiel in der Schlussphase ein Tor im Röntgen-Stadion.

Waren es sonst jedoch die Gäste, die Grund zum Jubel hatten, war es gestern der FCR-Anhang. Nach einer Flanke des eingewechselten Yannick Freer bewies Serkan Hacisalihoglu seinen Torinstinkt, wuchtete das Leder unhaltbar zum 1:0 in das Tor der Hildener und sorgte damit für Glücksgefühle. Auch bei Trainer Stefan Brandt, der nach Spielende davon sprach, "in der Summe eine gute Saison gespielt zu haben" – und dafür keinerlei Widerspruch erntete.

(RP)
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