Football Der Aufstiegs-Traum des Amboss ist zerplatzt

Remscheid · Football-Regionalliga: 14:20-Heimniederlage der Remscheider gegen Essen. Die Aufwachphase setzte zu spät ein.

 Rudelbildung in Reinshagen - und irgendwo darunter muss das Spielgerät sein.

Rudelbildung in Reinshagen - und irgendwo darunter muss das Spielgerät sein.

Foto: Moll

Lange Gesichter beim AFC Remscheid Amboss: Nach der gestrigen 14:20 (0:7)-Heimniederlage gegen die Assindia Cardinals aus Essen kann der Football-Regionalligist den Traum vom Aufstieg in die Zweite Bundesliga wohl begraben. "Selbst wenn wir alle restlichen Spiele gewinnen würden, wären wir trotzdem auf die Hilfe der anderen angewiesen", sinnierte der Vorsitzende Franco Finelli. Sein Gesicht verriet: Daran glaubt auch er nicht wirklich.

Bei herrlichem Wetter, aber diesmal einer für Amboss-Verhältnisse überschaubaren Kulisse im Stadion Reinshagen, kassierten die kurzfristig ohne Robin Westhoff (Nackenprobleme) angetretenen Remscheider gleich eine kalte Dusche: Mit der ersten Angriffsserie erzielten die Gäste den ersten Touchdown und verwandelten auch den Extrapunkt sicher. Dieses 0:7 war augenscheinlich eine schwere Hypothek - vor allem für die Offense des Amboss.

Der Angriff der Remscheider fand drei Viertel lang eigentlich nicht statt. Hätten sich die Gäste nicht ein paar Strafen erlaubt, der Amboss wäre kaum einmal über die Mittellinie gekommen, geschweige denn in die Nähe der Endzone der Cardinals. Das lag zum einen daran, dass die Offense Line Quarterback Tyler Gill kaum Zeit für sinnvolle Aktionen verschaffte. Zum anderen verlor Gill aber auch den direkten Vergleich mit seinem Essener gegenüber Fabian Schorn um Längen. Denn selbst wenn er einmal seine Würfe vernünftig vorbereiten konnte, fanden die Pässe des US-Neuzugangs erst in der Schlussphase ihren Adressaten. Vorher warf Gill einen unvollständigen Pass nach dem anderen.

So verschlief der Amboss gut drei Viertel des Spiels. Das machte den eigenen Stadionsprecher sprachlos ("Ich weiß auch nicht mehr, was ich sagen soll") und trieb auch Headcoach Christian Müller dicke Sorgenfalten auf die hohe Stirn: "Wir haben es selbst vermasselt. Wir sind viel zu spät aufgewacht", stöhnte Müller.

Den ersten Amboss-Touchdown (Pass Gill auf Oliver Schidzig) bei einer 20:0-Führung der Essener nahm noch niemand ernst. Auch nicht das 8:20 durch eine zufällig entstandene Two-Point-Conversion von Tim Runge. Dann aber trug erneut Schidzig das Spielgerät zum 14:20 in die Endzone der Cardinals. Und auch wenn die anschließende Two-Point-Conversion misslang - plötzlich waren die Gastgeber wieder im Spiel. Eine Balleroberung, ein Touchdown, ein Extrapunkt - und der Traum vom Aufstieg wäre wieder greifbar gewesen. Doch die Essener waren zu clever, ließen die Uhr geschickt herunterlaufen und den Amboss nicht mehr ins Spiel kommen.

(RP)
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