Nach dem Seitenwechsel hielten die Kontrahenten das Tempo weiterhin hoch, wobei der DTV mit zunehmender Dauer den Druck auf den gegnerischen Kasten erhöhte. Das konsequente Pressing wurde eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff belohnt: Der Aufsteiger zwang die Gastgeber zu einem Abspielfehler, Dattner legte quer, und Marvin Oberhoff sorgte mit einem strammen Schuss aus zwölf Metern gegen die Laufrichtung des Velberter Torwarts Robert Kretschmann für den umjubelten 1:0-Siegtreffer (76.).

Im weiteren Verlauf der Partie verpasste der DTV trotz zahlreicher Einschussmöglichkeiten eine vorzeitige Entscheidung. Allerdings ließ die gut organisierte DTV-Defensive auch kaum eine Chance zu, so dass der knappe Vorsprung über die Zeit gerettet werden konnte. "Aufgrund der Vielzahl an Chancen in der zweiten Hälfte geht der Erfolg in Ordnung. Kompliment an die Jungs, das war endlich mal wieder ein überzeugender Gastauftritt", sagte Sar. Dank des Siegs zog der DTV in der Tabelle an den Velbertern vorbei, belegt nun den vierten Platz und bleibt in Schlagdistanz zum Spitzentrio.

SV 09/35 Wermelskirchen — SCB Neandertal 0:0 (0:0) — Das Ergebnis sagt eigentlich alles über die Partie im Eifgen-Stadion aus, der einzig der mattgrüne Rasen ein wenig Farbe verlieh. Dabei hätte alleine der Wermelskirchener Pascal Schmid die Partie schon interessanter und für seine Mannschaft erfolgreicher gestalten können, hätte er seine beiden Torchancen in der Anfangsphase genutzt. Doch nach zwei Minuten zielte er neben das Tor, wenig später traf er nur die Torlatte. Beide Teams wirkten mit zunehmender Spielzeit lust- und ideenloser und verzettelten sich mit hilflos wirkendem Ballgeschiebe im Mittelfeld, wobei Fehlpässe jede Offensivaktion erfolgreich unterbanden. Nach einer spielerisch äußerst dürftigen ersten Hälfte verloren beide Teams im zweiten Abschnitt völlig den Faden. Wermelskirchen suchte sein Heil immer wieder mit langen Bällen in die Spitze, was sich gegen die größer gewachsenen Gäste als das denkbar ungünstigste Mittel erwies. Doch aus Fehlschlägen lernten die Gastgeber nicht. Verständlich, dass SV-Trainer Nenad Postic seinem Team "Dummheit" attestierte und wegen der zahlreichen Abspielfehler von einem "Festival der Fehlpässe" sprach. "Es hat fast körperlich wehgetan, das Spiel beobachten zu müssen. Vor allem in Hälfte zwei", machte Postic seiner Enttäuschung Luft.

TFC Wuppertal — Türkgücü Remscheid 1:1 (0:0) — Bis zur vierten Minute der Nachspielzeit hatten die Remscheider die Partie im Griff und führten verdient. Dann zeigte der Schiedsrichter nach einer Ecke urplötzlich auf den Punkt und pfiff Elfmeter für den TFC. "Aus heiterem Himmel, einfach aus purer Lust und Laune", ärgerte sich Türkgücü-Trainer Emin Akgün über den "ziemlich schlechten Witz" des Unparteiischen: "Wer so pfeift, der sollte nachmittags lieber mit dem Hund spazieren gehen, als Spiele zu leiten", fand der Übungsleiter. Die Remscheider wurden mehrfach bestraft: Zum einen verwandelte TFC-Kapitän Ali Abu-Khali den Strafstoß, zum anderen flogen Türkgücü-Spielführer Emre Circir und Fidan Nallbani mit "Rot" vom Platz, weil sie sich zuvor lautstark über die Entscheidung beschwert hatten. Es kam zu minutenlangen Tumulten. Doch nicht nur der Elfmeterpfiff ärgerte Coach Emin Akgün: "Wir hätten den Sack früher zumachen müssen. Genug Konterchancen hatten wir." Der Treffer von Emre Akgün (47.), der einen Abpraller verwertete, reichte den Remscheidern nicht.

ASV Wuppertal — SC Ayyildiz Remscheid 1:1 (1:1) — "Jetzt haben wir in Wuppertal neue Freunde gefunden", zog SC-Trainer Zdenko Kosanovic ironisch Bilanz, nachdem seine Mannschaft bei Schlusslicht ASV zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg abgeschenkt hatte. Kosanovic: "Meine Spieler haben sich im Danebenschießen gegenseitig übertroffen." Ebenso ärgerlich wie die unzähligen vergebenen Torchancen war der Wuppertaler Führungstreffer durch "ASV-Senior" Marius Korpilla (22.). "Der kann sich zwar kaum noch bewegen, hat aber ein gutes Stellungsspiel", sagte Kosanovic. In der ersten Halbzeit nutzte Korpilla den großzügigen Freiraum, als der Ball in der Folge eines Freistoßes zu ihm gelangte. "Dabei haben wir mit fester Manndeckung gespielt", ärgerte sich Kosanovic. Serkan Cetin erzielte nach 36 Minuten den Ausgleich. "Wir können noch von Glück sagen, nicht verloren zu haben", wies Kosanovic auf eine Reihe vergebener Möglichkeiten des ASV nach der Pause hin.

BV Burscheid — SSVg. Velbert U 23 0:1 (0:0) — Die Pechsträhne des BVB reißt nicht ab. Trotz einer kämpferisch überragenden Leistung musste sich das Kellerkind dem Tabellenführer vor 50 Zuschauern auf dem Griesberg knapp geschlagen geben und bleibt damit in der Abstiegszone. Die Burscheider boten dem Klassenprimus über die gesamten 90 Minuten einen tollen Kampf, ohne jedoch dafür belohnt zu werden. Nach ausgeglichener erster Hälfte ohne große Höhepunkte erzielte Regionalliga-Leihgabe Kevin Hagemann per Freistoß das Tor des Tages für die Gäste (62.). Danach belagerte Burscheid den Velberter Strafraum, doch der Ball wollte nicht ins Tor. Sebastian Fortyr traf mit einem Freistoß die Latte (67.), auch Maximilian Kratz (81., 89.) sowie Aydin Türksoy hatten mit Kopfbällen Pech (86.). "Die Mannschaft hat Pleiten und Verletzungsmisere weggesteckt, zerreißt sich gegen Velbert und steht trotzdem mit leeren Händen da. Ich kann nur hoffen, dass wir irgendwann für den Aufwand, den wir betreiben, belohnt werden", sagte ein frustrierter BVB-Trainer Sebastian Sauer.