Rollhockey Chancenlos in Walsum
Remscheid · Rollhockey-Bundesliga: IGR Remscheid verliert sang- und klanglos mit 0:6 (0:4).
Die Fans des Rollhockey-Bundesligisten RESG Walsum wussten schon bald gar nicht mehr, wie richtig gefeiert wird. Vier Niederlagen kassierten die "Roten Teufel" zuletzt am Stück. Da konnte es nicht schaden, etwas Frohsinn zu organisieren, und so kreuzten vor dem Heimspiel am Samstag gegen die IGR Remscheid Vertretungen der Walsumer Karnevalsvereine samt Prinzenpaaren und Gefolge in der Halle Beckersloh auf. Der Plan ging auf: Walsum hielt die IGR zum Narren, führte schon zur Pause mit 4:0 und feierte am Ende einen verdienten 6:0-Sieg.
Anteil daran hatte auch ein ehemaliger Remscheider. Nachdem Pedro Queiros (3.) eine erste Besichtigungsrunde rund ums Remscheider Tor trocken mit der Führung für Walsum abgeschlossen hatte und Philipp Kluge sich danach nicht lumpen ließ und mal eben einen lupenreinen Hattrick erzielte, war es kurz nach dem Seitenwechsel der Ex-IGR-Spieler Lowie Boogers, der mit zwei Treffern auf 6:0 erhöhte. Damit verging sogar hartgesottenen Ultra-Fans der IGR die gute Laune - sie verließen vorzeitig die Halle. Das will was heißen.
"Das war nix", urteilte auch Marcel Wienberg, der Co-Trainer und Sportliche Leiter der IGR, nach der Pleite: "Wir haben zwar am Anfang zwei, drei Chancen gehabt, aber unter dem Strich war Walsum einfach besser. Mir hat bei uns die Gegenwehr gefehlt." Das allerdings hing eng mit dem Ausfall von Kapitän und Nationalspieler Yannick Peinke zusammen. Er saß verletzt als Zuschauer auf der Tribüne, wurde auf dem Spielfeld als torgefährlicher Angreifer und eben auch als Leader vermisst. "Mit ihm wäre es anders gelaufen", glaubt Wienberg, der trotzdem die anderen Spieler in die Pflicht nimmt: "Wir müssen auch ohne Yannick zurechtkommen. Da muss jeder eben noch mehr in die Waagschale werfen."
Am kommenden Wochenende steht die IGR jedenfalls nicht unter Druck. Da geht es zum Europapokal-Rückspiel ins spanische Reus. Nachdem das Hinspiel mit 0:13 verloren ging, können die Remscheider das Rückspiel ganz gelassen als Bildungsurlaub in Sachen Rollhockey nutzen.