Handball Bothe freigestellt

Handball-Regionalligist Bergische Panther hat Trainer Norbert Bothe von seinen Aufgaben entbunden. Hauptgrund: Bothes Verhalten in Zusammenhang mit der Abstellung von Spielern für die zweite Mannschaft.

Die Nachricht landete bereits am Montag im elektronischen Postfach von Norbert Bothe. In einer E-Mail teilte ihm Udo Birkenbeul, Vorsitzender der HSG (Handball-Spielgemeinschaft) Bergische Panther, mit, dass er mit sofortiger Wirkung freigestellt und von seinen Aufgaben als Trainer entbunden sei.

Der Vorwurf: Bothe habe die Vorgabe des Vorstands zur Abstellung von Spielern aus dem Regionalliga-Team für die zweite Mannschaft, die in der Verbandsliga gegen den Abstieg kämpft, nicht unterstützt. In der Verhaltensweise Bothes, dem zudem vorgeworfen wurde als "Postbote" der Spieler fungiert zu haben, sah er Vorstand einen Vertrauensbruch. "Eine Strömung im Verein hat die Überhand gewonnen und nun seine Macht ausgespielt", erklärte der freigestellte Coach, der sich vor allem über die Art und Weise, wie ihm der Entschluss des Vorstandes mitgeteilt wurde, wunderte. "Dass es inzwischen so geregelt wird, ist sehr enttäuschend."

Die ihm gemachten Vorwürfe konnte Bothe nicht im Raume stehen lassen. "Das alles entbehrt jeglicher Realität", betonte Bothe. Zusammen mit Peter Schütte, der vor einer Woche nach Differenzen mit dem Vorstand als Manager der ersten Mannschaft seinen Rücktritt erklärte, habe er einen Vorschlag erarbeitet, wie die Verbandsliga-Mannschaft gerettet werden könne. So war in Erwägung gezogen worden, das komplette Regionalliga-Team inklusive Bothe als Trainer als zweite Mannschaft auflaufen zu lassen. Dieser Vorschlag sei von Schütte dem Vorstand vorgetragen worden, sei aber auf Ablehnung gestoßen.

Als der Vorstand dann seinerseits mit Torhüter Mathias Aumann, Sebastian Ament, Tim Menzlaff und Robert vom Stein vier Spieler benannte, die gegen Altenhagen-Heepen und am kommenden Sonntag gegen Uerdingen aussetzen sollten, um dann für die zweite Mannschaft spielberechtigt zu sein, kam es zum Eklat.

Das Quartett widersetzte sich und lief am vorigen Wochenende gegen Altenhagen-Heepen auf. Unmittelbar nach der Partie hatte Panther-Vorstandsmitglied Frank Jörgens bereits Konsequenzen angekündigt. "Das war eine", sagte Jörgens zur Demission von Bothe, der sich allerdings zur Wehr setzte. "Weder der Vorstand, noch ich konnten die Spieler letztlich überzeugen." Dass dieser "Ungehorsam" auch noch für die Spieler Folgen haben wird, ist nicht auszuschließen. "Wie es weiter geht, wird sich diese Woche zeigen", sagt Jörgens. Wer nun das Training leiten sitzen wird, ist indes völlig unklar. "Die Mannschaft wird erst einmal eigenverantwortlich trainieren", so Jörgens.

(RP)
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