Leichtathletik Böttcher und Lennartz nicht zu bezwingen
Wenn da nicht einer noch Wut im Bauch hatte: Vor zwei Wochen musste sich Dennis Böttcher beim Wermelskirchener Stadtlauf mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dass es auch anders geht, bewies der Student am Samstag beim Hückeswagener Talsperrenlauf, wo er über 10 000 Meter in 34:17 Minuten der Konkurrenz auf und davon lief. Bei den Frauen gewann Birgit Lennartz von der LLG St. Augustin in 42:56 min. Was kaum einer weiß: Die 41-Jährige Lennartz ist 13-malige Deutsche Meisterin, darunter neunmal im 100-Kilometer-Lauf.
Bei sommerlicher Temperatur setzte sich Böttcher sofort nach dem Start an die Spitze des Feldes. Deutlich war zu spüren: hier läuft einer auf Sieg. Als der Lenneper nach fünf Kilometern als Erster erneut den Sportplatz an der Schnabelsmühle erreichte, war von seinen Verfolgern weit und breit nichts zu sehen. Die kamen erst, als der 20-Jährige schon längst wieder in Richtung Talsperre unterwegs war. „Ich habe mich heute einfach gut gefühlt“, sagte der sichtlich zufriedene Sieger nach dem Rennen und ließ durchblicken, dass ihm der Wermelskirchener Stadtlauf, als er nach der halben Distanz die Spitzengruppe ziehen lassen musste, lange schwer im Magen lag.
Bei den Frauen sah es zunächst nach einem sicheren Sieg für Birgit Lennartz aus. Umso größer war die Überraschung, als ihr nach fünf Kilometern plötzlich Christine Kuper (Bayer Leverkusen) dicht auf den Fersen war und sogar kurzzeitig die Führung übernahm. „Ich laufe zwar nur noch zum Vergnügen, aber als ich überholt wurde, packte mich doch der Ehrgeiz“, sagte Lennartz, nachdem sie als Erste vor Kuper und Alexandra Krause die Ziellinie überquert hatte. Lennartz hat in ihrer Karriere über 1100 Siege gefeiert und hält noch heute zahlreiche Streckenrekorde. Die Langstrecken-Spezialistin, Buchautorin und Herausgeberin der Zeitschrift „Marathon und mehr“ laborierte allerdings zwei Jahre an einer verschleppten Verletzung und trainiert sich nun langsam wieder hoch.
Über die 5000 Meter gewann Daniel Schmidt vom RSV-Running-Team (16:34 min), der sich zur Überraschung vieler kurzfristig gegen die 10 000 Meter entschieden hatte. Er ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als Dennis Bettin zunächst allen davon eilte. Nach 2000 Metern übernahm Schmidt die Spitze und siegte am Ende souverän vor Bettin und David Schreiber.
Und dann war da noch Svenja Gruhn. Die 14-jährige Triathletin gewann den 1500-Meter-Schülerlauf in 5:33,02 min, und manch ein Zuschauer staunte nicht schlecht, als sie eine Stunde darauf auch noch das 5000-Meter-Rennen für sich entschied. Die für den ATV Hückeswagen startende Schülerin hatte schon vor zwei Wochen beim Wermelskirchener Stadtlauf der Konkurrenz keine Chance gelassen.
