Fußball Berenz heißer Kandidat, Vetter verklagt den FCR

Remscheid · Fußball: In die Besetzung des Vorstands kommt Bewegung. Ehemaliger Spieler fordert Zahlungen.

Vollgas ist sein Ding. Die Harley Davidson war fast zu bequem, jetzt hat Motorrad-Fan Johannes Berenz auf eine italienische Ducati umgesattelt. Ob er bald noch viel Zeit für rasante Ausfahrten hat, ist allerdings ungewiss. Berenz, früher schon mal Vizepräsident beim FC Remscheid, wird mehr denn je als möglicher kommender Vorsitzender bei dem Klub gehandelt.

Der Geschäftsmann, der mit vollem Namen Johannes Papatheofilou-Berenz heißt, ist Geschäftsführer der Hesselbach GmbH in Remscheid und ein ebenso kantiger wie streitbarer Mensch. Das empfindet er nicht als Kritik, das ist für ihn eher eine Auszeichnung. Stromlinienförmig ist er gewiss nicht. Bei seinem ersten Engagement beim FCR eckte er bei Vielen an und trug auch seine Spitznamen ("Wut-Grieche", "Hellenische Abrissbirne") mit großer Fassung.

Nun ist er wieder zurück. Am Donnerstag, als bei der Mitgliederversammlung des Vereins mangels Kandidaten kein neuer Vorsitzender gewählt werden konnte (der bisherige Amtsinhaber Dr. Ralf Flügge führt die Geschäfte vorerst weiter) und auch nur ein Stellvertreter (Peter Helbeck) zur Wahl stand, saß Berenz schon weit vorne in unmittelbarer Nähe des Vorstandstisches. Da hielt er sich noch sehr bedeckt und zählte auch nicht zum Reigen derer, die gefragt wurden, ob sie kandidieren möchten. Aber es scheint so, dass er zurzeit mit einigen Mitstreitern bemüht ist, möglichst zeitnah ein Vorstandsteam zusammenzustellen, das bei einer außerordentlichen Versammlung kandidieren kann.

Über die Namen im Hintergrund wird noch Stillschweigen bewahrt. Klar ist dagegen, dass sich Berenz - wie schon in der Vergangenheit - vor allem dem Thema der Vereinsstruktur widmen würde. Der sportliche Erfolg der ersten Mannschaft um jeden Preis schien ihm schon immer weniger drängend, als das Vereinsleben. In Erinnerung aus seiner ersten Amtszeit ist noch sein Vorpreschen, am Lüttringhausener Jahnplatz ein Vereinsheim bauen zu wollen. Die Zentralisierung des Vereins an einem Ort - am besten am Jahnplatz - war sein Steckenpferd und wird es auch jetzt noch sein. Dass sich der FCR damit möglicherweise auch mit der künftigen Bezirksliga-Mannschaft weg vom DOC-Ausgleichs-Sportzentrum in Hackenberg bewegen würde, fände sicher große Resonanz. Nicht zuletzt in der Stadtverwaltung, wo dann Überlegungen reifen könnten, ob es in Hackenberg nicht auch eine Nummer kleiner und damit kostengünstiger ginge.

Unterdessen bahnt sich der nächste Rechtsstreit für den FC Remscheid an: Nach BM-Informationen hat nun auch Marcel Vetter den Klub beim Arbeitsgericht auf Zahlung ausstehender Summen verklagt. Vetter spielte bis Anfang April für das Landesliga-Team, ehe er studienbedingt nach Fulda ging. Nach Angaben des Spielers gab es Kontakte zum Verein wegen der seiner Ansicht nach ausstehenden Summen (angeblich soll es um einen Streitwert von rund 1000 Euro gehen), aber bisher keine Lösung. Zuvor hatten schon Serkan Hacisalihoglu und Sigitas Jakubauskas den FCR in ähnlichen Fällen verklagt. Der Streit mit Jakubauskas wurde inzwischen wie berichtet durch einen Vergleich beigelegt. Bei Hacisalihoglu verlief ein Gütetermin bei Gericht ergebnislos. Ein erster Verhandlungstermin ist für Ende August anberaumt worden.

(RP)
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