Lokalsport Aylin Gezer trumpft in Serbien auf

Remscheid · Bergischer Box-Club richtet am 25. Februar die NABV-Meisterschaft für Nachwuchskämpfer in der Halle West aus.

Dass sie großes Talent hat, weiß man beim Bergischen Box-Club. Dass Aylin Gezer aber in noch jungem Alter bereits so stark im Ring ist, dürfte selbst die Leute überrascht haben, die beim Training fast täglich mit ihr arbeiten.

Wie ihr Coach Jusuf Visnjic, der die Remscheiderin zu einem internationalen A-Klassen-Turnier nach Serbien begleitet hat und dort Zeuge war, wie sich Aylin Gezer beim anerkannt bedeutendsten Frauen-Turnier - der AIBA ist der oberste Dachverband - in ihrer Gewichtsklasse (bis 64 Kilogramm) auf den dritten Platz vorkämpfte.

Ein überragendes Ergebnis in einem Feld von 13 zum Teil hochkarätigen Athletinnen, die unter anderem aus Russland, Polen und Kasachstan kamen. Einige von ihnen hatten schon mehr als 100 Kämpfe absolviert, brachten also jede Menge Erfahrung mit. Was Gezer nicht daran hinderte, sie zu bezwingen. Erst im Halbfinale kassierte sie ihre erste und einzige Niederlage. Gegen eine Kämpferin, die schon 121-mal im Ring gestanden hat.

Das Turnier, an dem knapp 130 Boxerinnen teilnahmen, dauerte fast eine Woche. Eine Zeit der neuen Erfahrungen, die der Remscheiderin niemand mehr nehmen kann. Bestimmt wird sie darüber auch berichten müssen, wenn am Samstag, 25. Februar, von ihrem Heimatverein eine große Boxveranstaltung ausgerichtet wird. Der Bergische Box-Club ist dann für die Finalkämpfe der NABV-Meisterschaft zuständig. Genauer gesagt: für die Ermittlung der besten Nachwuchsathleten im Alter von 10 bis 18 Jahren, welche der Amateur-Box-Verband Niederrhein im Anschluss küren wird.

"Wir haben uns beworben und haben den Zuschlag bekommen", freut sich Rainer Cossu, der gemeinsam mit Jusuf Visnjic die Hauptorganisation in den Händen hält. Natürlich unterstützt von vielen Vereinsmitgliedern, ohne die ein solches Ereignis nicht zu stemmen wäre. "Wir gehen von acht bis zwölf Finalkämpfen aus, die bei uns stattfinden werden", sagt Cossu. Die Gewinner dieser Auseinandersetzungen dürfen sich dann auf die NRW-Meisterschaft freuen.

Ob es auch Athleten des Bergischen Box-Clubs bis in die nächste Runde schaffen, muss abgewartet werden. Vom ersten Halbfinale am 11. Februar, vom zweiten Halbfinale am 18. Februar. Und im Falle des Weiterkommens von der Leistung in der Halle West, wo die Kämpfe zwischen 16 und 20 Uhr entschieden werden. In der Schülerklasse stehen sich die Zehn-, Elf- und Zwölfjährigen gegenüber, dann gibt es die Kadetten (13 und 14 Jahre), die Junioren (15 und 16 Jahre) und die Jugend (17 und 18 Jahre). Da darf man sich auf ein paar knackige Duelle freuen.

"Wir stimmen uns noch ab, wen wir melden", verdeutlicht Cossu das sportliche Vorhaben des Ausrichters. Einiges deutet darauf hin, dass man sich für drei Mädchen und drei Jungs entscheidet. Für Lütfiye Tutal, Asifa Bihorac und Lissa Cossu sowie Can Kücük, Mikail Yildiz und Furkan Arslan. Aber das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen. Die endgültigen Trainingseindrücke sollen noch abgewartet werden.

Im Schnitt kommen zu solchen Finals rund 100 Zuschauer. Der BBC hofft, die doppelte Anzahl nach Reinshagen locken zu können. "Das wäre toll", betont Cossu, der mit seinen Mitstreitern entsprechend die Werbetrommel rühren will. Unter anderem lässt man Plakate drucken. Der Verein wird nicht müde, Remscheid an alte Traditionen anknüpfen zu lassen. "Wir wollen die Stadt wieder zu einer echten Box-Hochburg machen", verdeutlicht Cossu.

Was am 25. Februar allerdings auch eine kostspielige Angelegenheit wird. Man denke nur an das Kampfgericht, für das alleine 600 Euro hingeblättert werden muss. Gut, dass der Bergische Box-Club inzwischen im Besitz eines eigenen Rings ist. Er wird aus der Innenstadt in den Westen Remscheids gekarrt. Der Aufbau dauert rund zwei Stunden.

(RP)
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