Handball Aus für die HGR-Damen

Gestern gab der Vorstand der HG Remscheid bekannt, dass die Damenmannschaft nach der Saison aus der Handball-Regionalliga abgemeldet wird. Einer der Gründe: Die fehlende Unterstützung aus der Wirtschaft.

Hochklassiger Damenhandball in Remscheid ist nach dem Ende der laufenden Saison Geschichte. „Es wird einen drastischen Einschnitt in den Remscheider Sport geben“, eröffnete der Ralf Hesse, Vorsitzender der HG Remscheid die gestrige Pressekonferenz in einem Nebenraum der Sporthalle Neuenkamp, dessen Trostlosigkeit zur Stimmungslage passte. „In der kommenden Saison wird es keinen Regionalliga-Handball der Damen mehr geben, es sei denn es tut sich wider Erwarten eine Geldquelle auf“, verkündete Hesse den Beschluss, der von den Vorständen einstimmig gefasst und der Mannschaft kurz zuvor mitgeteilt wurde. Allerdings wird das Team die Saison noch zu Ende spielen.

Fakt sei, dass es kaum Sponsoren für den Damenbereich geben würde. „In dieser Saison hat sich ein großer Sponsor zurückgezogen“, erläuterte Heinz Weger, der Sportliche Leiter der Damen, der sich auch nach dem Aus des Damenhandballs innerhalb der HGR weiterhin im Vorstand engagieren will.

„Wir sind damals angetreten, um etwas zu bewegen. Wir wollten zegen, dass man in Remscheid Spitzensport bieten kann, wie es auch in den Nachbarstädten Solingen und Wuppertal möglich ist“, meinte Hesse. „Wir haben immer gehofft, zwei Spitzenmannschaften etablieren zu können. Doch wir wir wurden bitter enttäuscht“.

Es waren viele Mosaiksteine, die letztlich das Konzept scheitern ließen. Auf der einen Seite die fehlenden Unterstützung der Remscheider Industrie (Hesse: „65 bis 70 Prozent der Gelder kommen von Unternehmen außerhalb Remscheids.“), auf der anderen Seite die mangelnde Unterstützung aus der Politik. Hinzu kamen noch das mangelnde Zuschauerinteresse (Hesse: „Im Schnitt hatten wir bei den Damen 35 zahlende Zuschauer.“) sowie die, nach Aussage des Vorsitzenden, schlechte Qualität der Sporthalle Neuenkamp.

Kurzzeitig war im Vorstand darüber diskutiert worden, auch den Herrenbereich dicht zu machen. „Die Oberliga-Mannschaft bleibt. Fragt sich nur in welcher Qualität“, sagte Hesse. Jedenfalls sei dem Team ein Angebot unterbreitet worden, „welches dem derzeitigen Leistungsstand der Mannschaft entspricht“. Bis morgen haben die Spieler nun Zeit, eine Antwort darauf zu geben.

Die Gründe, warum es nun den Damenbereich erwischt hat, sind einfach. „Damenhandball ist nun einmal nicht so attraktiv“, erläuerte Hesse. Außerdem gebe es mehr Nachwuchs im männlichen Bereich. „Wir haben versucht, mit ehrlicher Arbeit etwas auf den Beinen zu halten und haben es nicht geschafft“, meinte abschließend Axel Altena.

(RP)
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