Handball Arbeitssieg im Derby auf schwachem Niveau

Remscheid · Handball-Verbandsliga: HG Remscheid besiegt den Nachbarn TuS Wermelskirchen vor rund 300 Zuschauern in Neuenkamp mit 32:27 und schiebt sich an Angermund vorbei auf den zweiten Platz.

 Sie zogen, schoben und zerrten an ihm. Aber in der Schlussphase setzte sich HGR-Oldie Jacek Krajnik gegen den TuS (hier Knut Niegetiet und Stefan Hampel) mehrmals clever in Szene.

Sie zogen, schoben und zerrten an ihm. Aber in der Schlussphase setzte sich HGR-Oldie Jacek Krajnik gegen den TuS (hier Knut Niegetiet und Stefan Hampel) mehrmals clever in Szene.

Foto: hertgen

Fangen wir mit den schönen Dingen an: Durch den 32:27 (16:11)-Erfolg über den TuS Wermelskirchen im gut besuchten Derby (rund 300 Zuschauer) in Neuenkamp hat sich die HG Remscheid am punktgleichen TV Angermund vorbei auf Platz zwei vorgeschoben. Auch über die Wermelskirchener gibt es etwas Positives zu sagen: Im Gegensatz zum 23:33 im Hinspiel verkauften sich die Schützlinge von Trainer Braco Sladakovic diesmal teurer und schienen Ende der zweiten Hälfte sogar kurz das Sieg-Momentum auf ihrer Seite zu haben.

 Haltestelle: Remscheids Spielertrainer Lukas Steinhoff am Kreis gegen Jens Schnellhardt, Christian Rother und Gerrit Irion (v. li.).

Haltestelle: Remscheids Spielertrainer Lukas Steinhoff am Kreis gegen Jens Schnellhardt, Christian Rother und Gerrit Irion (v. li.).

Foto: hertgen

So. Damit aber auch genug der Süßholz-Raspelei. Denn das Derby war zwar spannend und vom Kampf geprägt, über weite Strecken aber auch ziemlich unansehnlich. Selten hat man auf beiden Seiten eine derartige Flut von Schnitzern gesehen. Die Addition der Fehlwürfe und technischen Unzulänglichkeiten war horrend und hätte eigentlich auch in zwei Spielen als viel zu hoch eingestuft werden müssen.

Bis zum 7:7 war die Partie ausgeglichen. Dann erwies sich die HGR, bei der Paul Leppak gegen seine alte Mannschaft im Tor stand, als stabiler und setzte sich bis zur Pause auf 16:10 ab - vor allem, weil die Fehlerquote bei den Gästen mit zunehmender Spielzeit gewaltig nach oben schnellte. Die Derby-Nervosität ebbte auch nach dem Seitenwechsel nicht ab. Und warum auch immer: Die Hausherren entschieden sich für Waffengleichheit und passten sich den Blau-Gelben an. Was folgte, war ein ungeahntes Fehlerfestival, das bisweilen sogar regelrechte Slapstick-Einlagen bot.

So glich sich auch der Spielstand an - nach 48 Minuten (22:22) war alles wieder auf Anfang gestellt. Doch dann nutzten die Remscheider eine Überzahl-Situation (Zeitstrafe gegen Niklas Sichelschmidt) zum 26:23 (52.), überstanden auch eine doppelte Zeitstrafe gegen HGR-Spielertrainer Lukas Steinhoff (Foul plus Meckern) schadlos und heimsten somit zwei schwer erarbeitete Punkte ein.

"Das war nicht schön, aber wenigstens erfolgreich", fasste HGR-Manager Ralf Hesse die 60 Minuten zusammen, während sein Trainer Lukas Steinhoff nach der Gala gegen Überruhr diesmal zunächst gar nicht wusste, "worüber ich mich heute freuen soll - außer über die beiden Punkte".

Bei den Gästen, bei denen einige Spieler weit unter ihren Möglichkeiten blieben, sinnierte Rechtsaußen Knut Niegetiet darüber, "dass uns die Cleverness gefehlt hat, die beispielsweise ein Jacek Krajnik für Remscheid mitbringt". Krajnik saß lange auf der Bank, erzielte in der Schlussphase aber fünf Treffer. Derweil ärgerte sich TuS-Abteilungsleiter Eckhard Schmied: "Eigentlich hätten wir hier heute gewinnen können." Aber eigentlich soll man ja auch mehr Milch trinken.

HGR-Tore: Lewandowski (11/1), Voß, Baier, Krajnik (je 5), Niese (3), Steinhoff (2), Seifert (1).- TuS-Tore: Niegetiet, Biesenroth (je 6), Schnellhardt (5/3), Rother (4), Sichelschmidt, Irion (je 3).

(RP)
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