Handball Arbeitssieg der HGR

Lange tat sich der Spitzenreiter der Handball-Oberliga gegen Mettmann-Sport schwer. Erst mit der Brechstange kamen die Remscheider gestern Abend doch noch zu einem zu hoch ausgefallenen 32:23-Pflichtsieg.

Das nackte Endergebnis liest sich prächtig: Mit 32:23 (15:9) hat die HG Remscheid gestern Abend in der Halle Neuenkamp ihr Nachholspiel gegen Mettmann-Sport gewonnen und damit zugleich die "Herbstmeisterschaft" gefeiert. Darauf einbilden darf sich der Spitzenreiter allerdings nichts, denn es gab in Wirklichkeit nur den von Trainer Mike Novakovic bereits prophezeiten "Sieg mit der Brechstange".

Eine gewisse Grund-Mattigkeit war den Gastgebern von Beginn an anzumerken. Es fehlten Spritzigkeit und Sicherheit im gebundenen Spiel. Und weil auch die individuellen Qualitäten des gesamten Rückraums diesmal deutlich hinter den Möglichkeiten zurückblieben und zudem die Deckung arge Lücken offenbarte, schubste die HGR die in ihren Fähigkeiten limitierten Gäste förmlich ins Spiel.

Mettmann nutzte die günstige Gelegenheit. Dank des guten Neuzugangs Matthias Piecuch im Tor und des blendend aufgelegten Jens Flemming (insgesamt sieben Treffer) führte der Gast nach 16 Minuten sogar mit 7:6. Und wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, hätte Remscheids Torhüter Carsten Mundhenk (19 Paraden, davon zwei Siebenmeter) nicht immer wieder Ausrufezeichen gesetzt. Gestützt auf seine Reflexe drehte die HGR die Partie und zog über 9:7 (22.) bis zum Pausenstand von 15:9 davon.

Allerdings war die klare Führung ganz offensichtlich nicht gut fürs Remscheider Gemüt. Denn wieder gehörte der Beginn der Halbzeit – diesmal der zweiten – den Gästen. Ruckzuck kam Mettmann, das mit zunehmender Dauer immer offensiver deckte, mit einfachen Mitteln auf 14:16 heran (37.) – auch, weil Thomas Zeller bei eigener Überzahl zweimal hintereinander kläglich vergab.

Als der Gast sogar auf 16:17 verkürzte (40.), platzte dann doch noch der Knoten. Zweimal packte der bis dahin blasse Timm Schröder die Brechstange aus – schon führten die Hausherren 19:16 (42.). Und als der von der Siebenmeter-Linie sichere Jan-Heiner Lück und der quicklebendige Jan Oberdick die Führung auf 22:18 geschraubt hatten (47.), war die Entscheidung gefallen. Denn noch einmal das Spiel zu drehen – dazu waren die Gäste nicht in der Lage.

"Nicht schön, aber selten", kommentierte Timm Schröder später die 60 Minuten und kehrte unter dem Strich doch das Positive hervor: "Wenigstens das Endergebnis hört sich ganz gut an."

(RP)
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