Football Amboss verhindert Debakel

Football · Früh deutete alles in einer einseitigen Partie auf ein Debakel wie beim 12:55 im Hinspiel hin. Doch im Schlussviertel nahm Football-Regionalligist AFC Remscheid Amboss gegen Spitzenreiter Bielefeld sein Herz in beide Hände und sorgte mit dem 28:42 für ein versöhnliches Resultat.

 Autsch: Oliver Schidzig, der zwei Fieldgoals erzielte, lässt sich von Physiotherapeutin Roswitha Bowe behandeln.

Autsch: Oliver Schidzig, der zwei Fieldgoals erzielte, lässt sich von Physiotherapeutin Roswitha Bowe behandeln.

Foto: Moll

Abschied nehmen hieß es am gestrigen Sonntag im Stadion Reinshagen für den AFC Remscheid Amboss. Abschied vom Rasenplatz, der letztmals in dieser Saison für ein Heimspiel des Football-Regionalligisten herhielt, bevor er von Grund auf saniert wird. Und Abschied von den Bielefeld Bulldogs, die in einem über weite Strecken einseitigen Kräftemessen mit 42:28 (28:6) gewannen und mit großer Wahrscheinlichkeit in der kommenden Saison in der Zweiten Bundesliga spielen.

Zu bemitleiden war lange Zeit Amboss-Sprecher Silvio Panzer. Unermüdlich animierte er die rund 600 Fans im weiten Rund, die Gastgeber anzufeuern, vielleicht sogar zu einer Überraschung zu treiben. Doch immer dann, wenn Panzer realistische Gründe für eine positive Wende erkannte, punktete prompt die Konkurrenz aus Ostwestfalen.

Schnelle Führung

Das war nach der frühen 3:0-Führung des Amboss so, für die Oliver Schidzig mit einem Fieldgoal aus gut 30 Metern gesorgt hatte: Der Jubel hatte sich noch nicht ganz gelegt, da bissen die Bulldoggen erstmals zu und gingen 7:3 in Führung. Als der Gast zu Beginn des zweiten Viertels auf 14:3 erhöhte, fand Panzer: "Das ist nix, da kann noch alles passieren." Es passierte tatsächlich was: Bielefeld zog auf 21:3 davon. Und als wiederum Schidzig erneut per Fieldgoal auf 6:21 verkürzte hatte, schwor der Stadionsprecher Mannschaft und Publikum Sekunden vor der Halbzeit ein: "Jetzt keine Punkte mehr vor der Pause kassieren." Die Seiten wurden mit einem 28:6 für den Gast gewechselt . . .

Das wenig schöne Tauziehen zwischen Wunsch und Wirklichkeit ging auch im dritten Viertel munter weiter. Gleich mit der ersten Angriffswelle zogen die in allen belangen besseren Bulldogs auf 36:6 davon und erhöhten im selben Viertel auch noch auf 42:6. Ein Debakel wie beim 12:55 im Hinspiel schien den Gastgebern sicher.

Aber dann: Im selben Maß, wie die Ostwestfalen die Zügel schleifen ließen, zog der AFC Amboss diesen noch einmal an. Plötzlich wurde Druck auf den überragenden Quarterback der Bulldogs, den US-Amerikaner Michael Proulx, ausgeübt. Plötzlich nahm sich auch der Angriff ein Herz. Und siehe da: Erst schloss Patrick Poetsch einen kurzen Lauf mit dem ersten Touchdown für die Bergischen ab. Dann, nachdem Amboss-Quarterback Jake Gardner per Two-Point-Conversion auf 14:42 verkürzt hatte, gelang auch noch ein Onside-Kick, der erneuten Ballgewinn brachte. Folge: Ein langer Pass von Oliver Schidzig fand Leroy Stryewski in der Endzone zum 20:42. Aber das war in der turbulenten Endphase noch nicht der Schlusspunkt: Poetsch gelang Sekunden vor dem Abpfiff ein weiterer Touchdown. Und die folgende Two-Point-Conversion von Christopher Rohloff bedeutete den 28:42-Endstand. Ein versöhnlicher Schlusspunkt vor der Sommerpause.

(RP)
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