Fußball Achter Sieg des FCR im ruhigen Derby

Remscheid · Fußball-Bezirksliga: 3:1 (0:0)-Erfolg des Spitzenreiters beim VfB Solingen. Polizei meldet Scharmützel am Bahnhof.

 Mit Kopf und Fuß: Ferhat Ülker (rechts), zweimaliger Torschütze des FC Remscheid, im Duell mit Solingens Abwehrspieler Tim Hartkopf.

Mit Kopf und Fuß: Ferhat Ülker (rechts), zweimaliger Torschütze des FC Remscheid, im Duell mit Solingens Abwehrspieler Tim Hartkopf.

Foto: Köhlen

Peter Nattermann feierte am Freitag seinen 71. Geburtstag. Ein Reifegrad, an dem man auch mal den Fußball-Philosophen geben darf. Davon machte der Sportliche Leiter des FC Remscheid direkt Gebrauch. "Ein dreckiger Sieg bringt auch drei Punkte", merkte er an. Damit hat er unzweifelhaft Recht, und die Nattermannsche Weisheit lässt sich auch auf den gestrigen 3:1 (0:0)-Sieg des FC Remscheid beim VfB Solingen anwenden.

Lange musste sich der FCR nach allen Regeln der Kunst mühen, ehe der achte Sieg im achten Meisterschaftsspiel eingetütet war. Das war über weite Strecken nicht sicher, weil der VfB keine Laufkundschaft und der FCR scheinbar nicht in allerbester Form vorstellig geworden war. Zur Pause fragte Trainer Zdenko Kosanovic deswegen sogar in die Runde seiner Spieler, wer der Meinung sei, in den ersten 45 Minuten Normalform geboten zu haben. Die Runde blieb offenbar stumm, wobei das Spiel des erfolgsverwöhnten Spitzenreiters speziell im Mittelfeld krankte. Sowohl die Zentrale als auch beide Außenpositionen bekamen keinen rechten Zugriff auf das Geschehen, so dass gefährliche Aktionen Mangelware blieben. Drei Möglichkeiten, alle durch Ferhat Ülker, entstanden somit eher zufällig oder aus abseitsverdächtiger Position und fanden nicht ihr Ziel. Allerdings brachten die ansonsten keineswegs enttäuschenden Gastgeber nach vorne auch ziemlich wenig zustande. Gut aber, dass Adis Babic in höchster Not klärte, als Nikola Aleksic auf Davide Mangia querlegte (15.).

Hälfte zwei des Derbys begann der VfB schwungvoll. Aleksic (47.) und Mangia (52.) scheiterten jedoch jeweils am fehlerfreien Nenad Radanovic, der für den verletzten Christian Steinhauer im FCR-Tor stand. Mitten in die Solinger Drangphase machten es die Remscheider besser: Nachdem Haris Babic noch freistehend am VfB-Keeper Florian Kölmel gescheitert war, traf Ülker nach Vorarbeit von Aleksandar Stanojevic lässig zur Führung (55.). Die Freude währte allerdings nicht lange, denn nach einem Freistoß von Ennio Orsillo schraubte sich Aleksic hoch und glich per Kopf aus (59.). Wenig später erhöhte Patrick Posavec - von allen Abwehrspielern verlassen - völlig freistehend und unter Zuhilfenahme des Pfostens auf 2:1 (68.). Nach weiteren Chancen durch Marcel Elsner oder Ülker war es schließlich erneut Ferhat Ülker, der eine Kombination über die eingewechselten Rodrigue Deadwood und Nermin Jonuzi zum Endstand abschloss (86.).

"Wir haben uns lange gut verkauft, aber am Ende war es ein verdienter Sieg", fand auch VfB-Torwarttrainer Jörn Malcharek, der früher für Hackenberg und Wermelskirchen spielte. Derweil atmete Zdenko Kosanovic erleichtert auf: "Ich habe immer gesagt, dass der VfB nicht auf Platz zwölf gehört."

Übrigens: Die befürchteten Ausschreitungen gab es am Sportplatz am Bavert nicht. Alles blieb auch dank einer erhöhten Polizei- und Ordnerpräsenz ruhig. Etwas anders war es am Solinger Hauptbahnhof, wo es laut der Polizei zu einem kleineren Scharmützel zwischen FCR-Fans und Solingern kam.

(RP)
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