Rollhockey Abenteuer Europapokal

Rollhockey-Bundesligist IGR Remscheid kehrt auf die internationale Bühne zurück. Am Samstagabend gastiert die Mannschaft im Hinspiel des CERS-Pokals beim norditalienischen Vertreter Bassano Hockey.

 Härtefall: Youngster Max Richter fährt nicht mit nach Italien.

Härtefall: Youngster Max Richter fährt nicht mit nach Italien.

Foto: Hertgen

Er hat genau nachgerechnet. 997 Kilometer sind es mindestens bis zum kommenden Spielort. Eine weite Anreise, die Trainer Marcell Wienberg und alle anderen im 50-Personen-Bus der IGR Remscheid aber gerne in Kauf nehmen. Denn auf den Bundesligisten wartet der Duft der großen weiten Rollhockey-Welt: In der ersten Europapokal-Runde gastiert die Mannschaft im Hinspiel des CERS-Cups am Samstag um 21 Uhr bei Bassano Hockey in Norditalien. Das Rückspiel findet am 17. Dezember in Hackenberg statt

Heute macht sich der Remscheider Tross auf den Weg — zu nachtschlafender Zeit. Bereits um 5.30 Uhr treffen sich Trainer, Betreuer, Spieler und Fans in Lennep am Kreishaus, um sechs Uhr fährt der Bus ab. Der Auftakt eines Abenteuers, dessen Ausgang im Normalfall absehbar ist.

"Wir sind klarer Außenseiter", weiß IGR-Trainer Wienberg, der sich am Montag noch einmal per Videostudium von den Fähigkeiten der italienischen Halbprofis aus der für ihren Grappa bekannten Stadt überzeugen konnte. "Technisch und spielerisch ist das schon 'ne Hausnummer", sagt der Coach über den Gegner, der nicht umsonst seit Jahren in der italienischen Serie A1 im oberen Leistungsdrittel spielt.

Die Punkte gleich mit der Post zu verschicken kam den Bergischen aber nicht in den Sinn. "Wir werden es Bassano so schwer wie möglich machen und versuchen, die Spannung bis zum Rückspiel hochzuhalten", verspricht der Coach, der mit seinem "Co" Henning Becker längst die simple Taktik ausgekungelt hat: "Wir werden erst einmal sehr defensiv stehen, wollen die Räume eng machen und bauen darauf, dass auch unsere Torhüter einen Super-Tag erwischen." Motto: Hinten dicht, vorne hilft der liebe Gott. Wienberg: "Gegen so einen Gegner bekommst du im Angriff vielleicht nur vier, fünf Chancen. Die musst du nutzen, dann kann das Spiel eine überraschende Wende nehmen."

Dabei setzt der Coach beim zweimaligen italienischen Meister vor allem auf geballte Routine. Im Kader findet sich unter anderem auch Patrick Nikolajko, "weil ich dessen Erfahrung brauche". Leidtragende sind die Youngster. U 20-Nationalspieler Max Richter wird die Fahrt gen Süden erst gar nicht mit antreten, Fabian Selbach ist nur als Reservist dabei, falls sich jemand verletzt oder erkrankt.

Zum Kader gehört auch wieder Nationalspieler Yannick Peinke. Die Verletzung (Bänderanriss im Sprunggelenk), die er sich vor rund drei Wochen beim Training zugezogen hatte, ist auskuriert. Wienberg: "Der Arzt hat grünes Licht gegeben, er hat keine Beschwerden mehr."

(RP/jt)
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