Wegen zu hoher Kosten Sparkasse will in Remscheid Brunnen abreißen

Remscheid · Der sogenannte Kunstbrunnen am unteren Ende der Alleestraße wird abgebaut. Die Kosten für Betrieb, Säuberung und Reparaturen seien zuletzt zu hoch geworden, sagt Sparkassen-Sprecher Markus Kollodzey.

 Der Kunstbrunnen der Sparkasse in Remscheid soll abgerissen werden.

Der Kunstbrunnen der Sparkasse in Remscheid soll abgerissen werden.

Foto: Röser, Henning

Die Alleestraße und ihre Brunnen - das ist seit Jahren ein Dauerthema in den politischen Gremien. War zuletzt vor allem der Brunnen am Center Thema der Diskussionen, rückt nun das Pendant am anderen Ende der Einkaufsmeile in den Blick. Wie Markus Kollodzey, Sprecher der Stadtsparkasse Remscheid, auf BM-Anfrage bestätigte, hat der Vorstand des Kreditinstituts beschlossen, den Brunnen am Markt abreißen zu lassen.

Ein Termin stehe noch nicht fest. Die Kosten für die Unterhaltung seien zuletzt immer weiter gestiegen, berichtet Kollodzey. Das liege zu einem an der in die Jahre gekommenen Technik, die immer anfälliger werde. Zudem wurden in den vergangenen Jahren oft Reparaturen nötig, weil die Düsen und Abläufe des Brunnens verstopft waren. Denn der Brunnen, der in der Nähe der Imbissstände am Markt liegt, wird von Passanten gerne als Mülleimer missbraucht. Plastikbecher, Getränkedosen, Servietten und Dönerreste gehören zum Erscheinungsbild des Brunnens, der anders als sein Pendant auf der oberen Allee gestalterisch durchaus seinen Reiz hat.

Auch die regelmäßig nötig werdenden Reinigungen hätten dazu beigetragen, dass das Verhältnis von Kosten und Nutzen nicht mehr stimme, berichtet Kollodzey. Der Brunnen ist ein Geschenk der Sparkasse an die Stadt Remscheid. Zum 150. Geburtstag der Sparkasse wurde das Wasserspiel vor 27 Jahren errichtet. Vor dem Abriss müssten noch einige technische Dinge geklärt werden.

Es geht unter anderem darum, wie die Oberfläche nach dem Verschwinden des Brunnens gestaltet wird. Wie berichtet, gibt es Überlegungen, im Zuge des laufenden Revitalisierungsprogramms für die Alleestraße auch das über Jahrzehnte entstandene Flickwerk der Bodenbeläge zu harmonisieren. Sorgenkinder sind die insgesamt vier Brunnen auf der Allee und am Markt spätestens seit dem Sparpaket von Oberbürgermeisterin Beate Wilding (SPD).

Der Rat folgte 2010 dem Vorschlag, den Betrieb der Brunnen aufzugeben. 22.000 Euro Unterhaltungskosten wurden so pro Jahr eingespart. Um die beim Bürger beliebten Wasserspiele gleichwohl nicht sofort trocken zu legen, sollten Sponsoren gefunden werden. Das klappte anfangs gut, wurde aber Jahr für Jahr schwieriger. Während die Sparkasse die Verantwortung für ihr Geschenk langfristig übernahm, gab es für andere Brunnen nur Lösungen mit kürzerer Laufzeit. Nun sind die meisten trocken gelegt. Der Brunnen an der Fastenrathstraße, der Kugelbrunnen auf der Alleemitte und der Brunnen unterhalb der früheren Loggia haben schon länger kein Wasser mehr gesehen.

(RP)
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