Remscheid Solistische Parts als i-Tüpfelchen

Remscheid · Drei Musikerinnen gründeten 2013 das "Junge Kammermusik-Trio". Am Sonntag boten sie ein Konzert mit anspruchsvollem Programm.

 Harmonieren gut bei gemeinsamen Auftritten: Natalie Turunc, Jana Wegerhoff und Stephanie Winter spielten in der Lenneper Stadtkirche.

Harmonieren gut bei gemeinsamen Auftritten: Natalie Turunc, Jana Wegerhoff und Stephanie Winter spielten in der Lenneper Stadtkirche.

Foto: nico hertgen

Ein gefälliges, interessantes und auch kontrastreiches Programm bot das "Junge Kammermusik-Trio" am Sonntagabend in der Lenneper Stadtkirche, die für die Besetzung mit Geige, Viola und Klavier eine ansprechende Akustik bot. Bemerkenswert dabei: Obwohl nur Bratscherin Stephanie Winter ihr Hobby mit beruflichen Ambitionen als Instrumentalpädagogin verbindet, musizierte das Ensemble mit Pianistin Natalie Turunc und Jana Wegerhoff auf der Violine homogen, auf hohem Niveau und mit großer Professionalität.

Alle drei Künstlerinnen widmen sich ihrem Instrument seit Kindheitstagen, erzielten Erfolge beim Nachwuchswettbewerb "Jugend musiziert" und sind oder waren Mitglieder des Remscheider Jugendorchesters. Seit knapp zwei Jahren musizieren sie als Trio gemeinsam und machten bereits mehrfach in Konzerten auf sich aufmerksam.

Dementsprechend anspruchsvoll war auch das vorgestellte Programm aus drei komplexen Stücken unterschiedlicher Epochen, wobei sich das Ensemble in großer Homogenität und mit Spielfreude präsentierte.

In Johann Sebastian Bachs Sonate C-Dur, BMv 529, fand das Trio einen sehr rhythmischen Einstieg, der in einen ruhigen Mittelsatz mündete. Hier korrespondierten Geige und Viola sehr schön und in feinen Nuancierungen. Schwungvoll, aber nicht hastig bewegten sich die Remscheider Musikerinnen durch das abschließende Largo. Immer wieder konnten die Künstlerinnen in den solistischen Passagen auch auf ihr individuelles Können aufmerksam machen. So etwa in der Sinfonia concertante für Violine, Viola und Piano Es-Dur KV 364 von Wolfgang Amadeus Mozart. Hier spielte Natalie Turunc das am Beginn stehende Klavier-Solo mit fließenden Läufen technisch sauber und sensibel in den Dynamikwechseln. Harmonisch, zunächst sanft und später eloquent fielen sodann Geigen und Viola mit ein. Die "Acht Stücke" Opus 82 von Max Bruch boten einen hörbaren Zeitensprung hin zur Romantik. Das klangvolle Stück mit seiner leisen Melancholie und den variantenreichen Stimmungen interpretierte das Trio mit großer Reife und Expressivität.

Dementsprechend begeistert war das Publikum und zollte dem mit Sorgfalt dargebotenen Programm langanhaltenden Applaus im Stehen, bevor es noch einen munteren "Rausschmeißer" zu hören gab.

(bona)
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