Saison hat begonnen So viel kostet Spargel im Bergischen
Bergisches Land · Ostern steht vor der Tür – die Idee, das Festessen mit Spargel zu ergänzen, liegt nahe. Aber wo bekommt man die weißen Stangen her? Und zu welchem Preis? Wir haben uns umgehört.
Wenn man sich das Wetter im Bergischen Land so ansieht, liegen Gedanken an den ersten Spargel nicht wirklich nahe. Im Gegenteil – die Königin der Gemüsesorten, ob nun weiß oder grün, verbindet man mit warmen Temperaturen, dem späteren Frühling und dazu passendem Weißwein.
Auf der anderen Seite wird der Spargel auch nicht im Bergischen angebaut. Und doch ist in Zeiten immerwährender Verfügbarkeit praktisch aller Lebensmittel der Wunsch nach dem weißen Stangengemüse auch Anfang April nicht gerade selten. Dabei kommt Spargel tatsächlich fast weltweit vor – und könnte auch importiert werden. So ist die Volksrepublik China der größte Spargelproduzent – und das mit Abstand, wurden dort doch 2021 stolze 7,34 Millionen Tonnen produziert. Im Vergleich dazu erscheinen die rund 119.000 Tonnen aus deutschem Anbau geradezu spärlich.
Nun steht Ostern vor der Tür – die Idee, das Festessen mit Spargel zu ergänzen, liegt nahe. Aber wo bekommt man die weißen Stangen her? Möglich ist der Bezug natürlich in diversen Supermärkten, allerdings wird man dort vermutlich von weit her importierten Spargel zu entsprechenden Preisen bekommen. Erfolgversprechender ist es da, sich an die Hofläden in der Region zu wenden.
Etwa an den Obsthof Oderwald in Neuenhaus 17 in Wermelskirchen. Dort gibt es tatsächlich schon deutschen Spargel zu kaufen, das Kilo kostet 19,90 Euro. Die Betreiberfamilie Oderwald-Kuppel bietet zudem auch andere saisonale und regionale Produkte im Bauernladen in Wermelskirchen oder dem Frischeautomaten in Leverkusen an der Hüscheider Straße 51 an.
Auch bei Johnen Deliaktessen am Lenneper Alter Markt gibt es schon deutschen Spargel, wie Inhaberin Brigitte Johnen sagt. Es sei auch noch nicht zu früh im Jahr. „Am Niederrhein bauen die Spargelbauern das Gemüse ja unter Folien an, dann ist es schon warm genug“, sagt Brigitte Johnen. Der Kilopreis liege bei ihr im Geschäft bei 19,80 Euro. „Damit liegen wir in diesem Jahr beim ersten Spargel auch deutlich unter den Preisen des Vorjahres“, sagt sie: „Im vergangenen Jahr hat das Kilo Spargel zu Beginn der Saison tatsächlich 25 Euro gekostet.“
Beide Preise sind kein Schnäppchen – aber das weiß man natürlich, wenn man um diese Zeit Spargel essen möchte. „Das ist aber auch die beste Auswahl“, sagt Johnen. Noch keinen Spargel gibt es aktuell dagegen beim Gut Hohenscheid auf dem Naturland Biohof in Solingen. „Die Kunden fragen tatsächlich auch noch gar nicht danach – aber eigentlich könnte man mal überlegen, ob wir nicht für Ostern nächste Woche doch Spargel einkaufen“, sagt Julia Höffken.
Der Bio-Spargel komme aktuell allerdings nicht aus Deutschland, sondern aus Spanien, Italien oder Griechenland – und werde in 500-Gramm-Gebinden abgegeben. „Der Preis dafür liegt bei etwas über zehn Euro“, sagt Julia Höffken. Dafür bekomme man aber auch echten Bio-Spargel. Die dafür nötigen Kriterien würden auch in den genannten Ländern eingehalten. Das sei auch sehr wichtig – gerade beim Spargel als Gemüse, das unter der Erde wachse. „Da meint man ja vielleicht – was soll da schon drankommen. Aber auch hier werden unter nicht Bio-Anbau-Bedingungen viele Pflanzenschutzmittel verwendet, die keinesfalls Bio-Kriterien entsprechen“, sagt Julia Höffken.
Grundsätzlich glaube sie, dass die Spargelpreise weiter steigen würden. „Die steigenden Lohnkosten machen sich hier eben deutlich bemerkbar, weil der Spargel nun einmal von Hand geerntet werden muss“, sagt sie. Dennoch werde sie dann, wenn die Spargelsaison richtig beginnt, auf jeden Fall auch grünen und weißen Spargel aus Deutschland anbieten.