Mein Verein Yvonne Capilla-Valdivia So bringt der Flamenco ein Stück Spanien nach Remscheid

Remscheid · Yvonne Capilla-Valdivia unterrichtet den traditionellen Tanz im Spanischen Elternverein, den es seit 38 Jahren gibt.

Der Spanische Elternverein ist für Yvonne Capilla-Valdivia eine Verbindung zu ihren spanischen Wurzeln. Geboren und aufgewachsen ist die 32-Jährige Tochter spanischer Einwanderer in Remscheid, gelebt hat sie immer mit zwei Kulturen: Die elterlichen Wurzeln, das mediterrane Essen, die spanischen Traditionen und ihre Folklore sind ihr wichtig. Im Spanischen Elternverein kann sie diese ausleben und als Flamenco-Lehrerin auch an jüngere Generationen weiter geben.

Überall zuhause und doch auch ein wenig fremd, so fühlt sich die Remscheiderin mit spanischen Vorfahren. In Remscheid ist sie verankert: Der engere Familienkern und die Freunde leben hier. Die Seestadt auf dem Berg, sagt sie überzeugt, ist ihre Heimat. "Aber ich liebe auch Spanien." Was genau, kann sie gar nicht richtig beschreiben. "Es ist das Land, das Essen, die Musik. Es ist Flamenco und der Fußball", zählt sie als eingefleischter Fan von Real Madrid auf. Ein Gefühl, das sich schlecht beschreiben lässt, sie aber an das Geburtsland ihrer Eltern bindet, wo sie regelmäßig die Familie besucht. Auswandern will sie aber nicht.

Die Dualität, in der die Generation junger Spanier in Remscheid herangewachsen ist, hat seit seiner Gründung vor 38 Jahren auch der Spanische Elternverein aufgefangen. Viele Familienaktivitäten, Tanz, Musik und Gitarrenkurse, Computer-, Sprach- und Gymnastikunterricht, gemeinsame Ausflüge sowie traditionelle Feste gehören zum Vereinsleben. Auf diese Weise wird die spanische Kultur gepflegt und Gelegenheit zum Austausch geboten. Heute, beim spanischen Fest in der Halle West werden rund 500 Besucher aus NRW erwartet. Eine Gemeinschaft, die auch die heute 32-Jährige schon als Kind mit ihren Eltern regelmäßig aufsuchte. Früher stand sie bei solchen Festen selbst als junge Flamencotänzerin auf der Bühne, heute bereitet sie als Flamencolehrerin ihre Tanzgruppen für das langersehnte Ereignis vor. Sie leitet fünf davon im Spanischen Elternverein.

Längst bestehen ihre Tanzformationen sowie auch der Gesamtverein nicht mehr aus rein spanischstämmigen Mitgliedern. Die neuen Generationen haben sich vermischt. "Heute unterrichte ich Kinder gemischter Paare, die zur Hälfte portugiesische, italienische, deutsche oder türkische Wurzeln haben", sagt Capilla-Valdivia. Die Internationalisierung eines solchen Kulturvereins sei positiv und unumgänglich. Dennoch, wünscht sich die 32-Jährige, sollte der Verein auch für die nächsten Generationen ein Stückchen Spanien in Remscheid erhalten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort