Remscheid Siegfried will die CDU führen

Remscheid · Am Dienstag will sich der OB-Kandidat in der Fraktion zur Wahl stellen. Mit Amtsinhaber Phillip Veit ist die Strategie abgestimmt. Der legt sein Mandat nieder und macht Platz für einen jüngeren – Julian Kleuser.

Am Dienstag will sich der OB-Kandidat in der Fraktion zur Wahl stellen. Mit Amtsinhaber Phillip Veit ist die Strategie abgestimmt. Der legt sein Mandat nieder und macht Platz für einen jüngeren — Julian Kleuser.

Schneller als von vielen erwartet hat die Remscheider CDU die Konsequenzen aus dem Ergebnis der Kommunalwahl vom Sonntag gezogen und ihre Führungsspitze neu sortiert. OB-Kandidat Jochen Siegfried, der nach einem sehr engagierten Wahlkampf gegen Amtsinhaberin Beate Wilding nur knapp unterlegen war, soll die Ratsfraktion in den nächsten fünf Jahren führen. In der Fraktionssitzung am kommenden Dienstag wird er sich zur Wahl stellen.

Das gaben gestern Nachmittag in einer Pressemitteilung der aktuelle Fraktionschef Philipp Veit und Siegfried bekannt. Gemeinsam hatten die beiden diese Lösung in den vergangenen Tagen ausgeklügelt. "Für mich war schon am Wahlabend klar, dass dies der richtige Weg ist", sagte Veit der BM.

Siegfried, der am Montag im Gespräch mit der BM noch um Bedenkzeit gebeten hatte, erklärte gestern, dass er bereit sei, das Ratsmandat anzunehmen und sich zur Wahl als Fraktionsvorsitzender der CDU-Remscheid zu stellen.

"Jochen Siegfried kann bei der nächsten Wahl in sechs Jahren gegen Beate Wilding gewinnen", ist Veit überzeugt. So sieht das auch Bernd Quinting, Bezirksbürgermeister für Alt-Remscheid. Dass Siegfried die Fraktion führe, sei die "logische Konsequenz" aus dem Wahlergebnis vom Sonntag. Er hofft, dass sich mit dem neuen Chef auch wieder ein besserer Draht zu den anderen Ratsfraktionen ergibt.

Veit verzichtet auf Mandat

Überraschend ist auch das zweite wichtige Detail der Absprache: Veit wird sein frisch erobertes Ratsmandat in Lüttringhausen niederlegen — um Platz zu machen für den CDU-Youngster Julian Kleuser. Der war in seinem Wahlkreis knapp gescheitert, konnte auch über die Reserve-Liste nicht einziehen. Dieser "Hoffnungsträger" solle eine Chance bekommen, seine Arbeit fortzusetzen, begründete Veit seinen Schritt.

Der langjährige Bezirksvorsteher in Lüttringhausen hatte in den vergangenen Tagen in Interviews klar gemacht, dass er die Schuld für das schlechten Abschneiden der Rats-CDU im Partei-Chaos der vergangenen zwei Jahre sieht. Das habe Spuren beim Bürger hinterlassen. Damit wird er sich in der Partei nicht nur Freunde gemacht haben. "Jetzt muss sich die CDU-Fraktion neu aufstellen und den Schwung, den unser OB-Kandidat Jochen Siegfried mitgebracht hat, nutzen", sagte Veit gestern.

Veit, der bei der Wahl für die BV Lüttringhausen nicht mehr angetreten war, hat nun kein politisches Mandat mehr. Für die CDU im "Dorf" will er aber weiter arbeiten.

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Ergebnisse, Sieger, Verlierer: Alle Infos zur Kommunalwahl finden Sie in unserem Special. Eine Übersicht über die Wahlergebnisse in den Städten und Gemeinden finden Sie hier.

(RP)
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