Remscheid Sicherheit - Private wollen helfen

Remscheid · Remscheider ärgern sich über Vandalismusschäden und Dreckecken. Private Sicherheitsunternehmen können gegensteuern, sagt Alexander de Blois. Er will die Politik mit einem Konzept überzeugen, das Behörden unterstützt.

 Dündar Soysal und Gürbet Durak von De Blois Security überprüfen die Herrentoilette am Friedrich-Ebert-Platz. Für den Einsatz im Ernstfall sind sie trainiert, haben Schulungen in Rhetorik und Psychologie absolviert.

Dündar Soysal und Gürbet Durak von De Blois Security überprüfen die Herrentoilette am Friedrich-Ebert-Platz. Für den Einsatz im Ernstfall sind sie trainiert, haben Schulungen in Rhetorik und Psychologie absolviert.

Foto: Jürgen Moll

Ein sauberes, sicheres Pflaster war und ist Remscheid oft nicht: Am Bahnhof wurde 2010 das Parkhaus mehrfach verschmutzt. Viel Geld floss in Reinigung und Sanierung. 2011 gab es in Nähe des Allee-Centers ein großes Trinkgelage mit rund 40 Menschen und ekligen Hinterlassenschaften. Auf der Trasse des Werkzeugs sind Scherben und Müll ein Dauerthema. Schmierereien an Wänden verschandeln das Stadtbild. Vandalismus auf Spielplätzen verursacht Arbeit und Kosten. In Parkhäusern treffen sich Drogenabhängige und hinterlassen Spritzen.

Behörden und private Sicherheitsdienste können Hand in Hand arbeiten, damit Remscheid sicherer, ordentlicher und sauberer wird. Vandalismusschäden und Dreckecken können durch Hilfe der Privaten eingedämmt, hohe Kosten für deren Beseitigung gesenkt werden. Davon ist Alexander de Blois überzeugt. Der Geschäftsführer des Unternehmens Brawe, Brand- und Werkschutz, das zur Remscheider Unternehmensgruppe de Blois Security gehört, hat nicht nur seine Doktorarbeit über dieses Thema geschrieben, sondern mit "seinen" City-Streifen in der Praxis auch positive Erfahrungen gesammelt.

"Unsere Mitarbeiter wirken präventiv, sie kennen ihre Rechte und ihre Grenzen", sagt de Blois. Täglich für die Stadtwerke Remscheid sowie deren Tochterunternehmen Parkhausgesellschaft (PSR) und für die Gemeinde Kierspe an Wochenenden patrouillieren seine Mitarbeiter kritische Bereiche. Sie unterstützen dabei Polizei und Ordnungsamt — mit sichtbarer Wirkung, wie die Kunden bestätigen.

"Police Private Partnership"

Jetzt möchte Alexander de Blois auch die Stadt Remscheid für das so genannte "Police Private Partnership" gewinnen. Ein erstes Gespräch mit einer Fraktion hat er bereits geführt. Der Bedarf an verstärkter Kontrolle sei vorhanden, "insbesondere am Wochenende und abends", sagt de Blois.

Die Vorfälle in der Vergangenheit und neue Problemecken wie der Bahnhof Lennep zeigten, dass sich Übeltäter trotz Kontrollen der Brennpunkte durch das Ordnungsamt und Videokameras nicht abschrecken lassen. Daher fordern Politiker von der Stadt ein Ordnungs- und Sicherheitskonzept — zuletzt die Wählergemeinschaft. Sie befürchtet Probleme im Bereich der geplanten Event-Arena. "Uns geht es darum, Schäden im Vorfeld zu vermeiden — durch Anwesenheit unserer speziell geschulten Leute. Sie wirken in Gesprächen auf die Übeltäter ein", sagt de Blois. Nur ein Handy tragen sie bei sich, um mit Fotos Vorfälle zu dokumentieren. In hoheitliche Rechte von Polizei und Ordnungsamt griffen sie nie ein. Aber sie könnten die Behörden in vielerlei Hinsicht unterstützen.

(RP)
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