Remscheid Schwarzfahren wird teurer
Remscheid · "Die Fahrscheine, bitte." Wer dieser Aufforderung in Bus und Bahn nicht nachkommen kann, für den wird es bald deutlich teurer. Denn die Preise für Schwarzfahren steigen: Das "erhöhte Beförderungsentgelt" wird deutschlandweit von 40 auf 60 Euro angehoben.
Der VDV hatte sich deshalb für die Anhebung in Berlin eingesetzt und fand Gehör bei der Bundesregierung. Ihren Vorschlag beschloss der Bundesrat Ende November. Der neue Schwarzfahrer-Tarif tritt wahrscheinlich ab März in Kraft und gilt für die ganze Bundesrepublik, festgelegt in einer Bundes-Verordnung für Eisenbahnen und in einer für Busse und Straßenbahnen.
Die Remscheider Stadtwerke, die die Buslinien in Remscheid betreiben, sehen sich im Kampf gegen die Schwarzfahrerei gut gerüstet. Bereits seit 2003 müssen die Passagiere vorne beim Fahrer einsteigen, und seit knapp fünf Jahren setzen die Stadtwerke elektronische Ticket-Kontrollen ein.
"Die Hemmschwelle, zu betrügen, ist ziemlich hoch", sagt Bioly. Und daher würden auch vergleichsweise wenige der 17 Millionen Fahrgäste im Jahr schwarzfahren. Bei knapp 100 000 Kontrollen erwischten die Kontrolleure weniger als 1000 Passagiere ohne gültigen Fahrschein - eine Quote unter einem Prozent. Der durch Schwarzfahren entstandene Schaden falle in Remscheid daher geringer aus als in anderen Städten.
Noch geringer ist die Quote der Schwarzfahrer auf der "S 7", die täglich knapp 10 000 Passagiere nutzen. "0,5 Prozent der kontrollierten Fahrgästen haben keinen gültigen Fahrschein", erklärt Marina Pohl von Abellio, der Betreibergesellschaft. Die Passagiere seien daran gewöhnt, dass täglich von den Kundenbetreuern kontrolliert werde, die in den Zügen mitfahren. Nach 20 Uhr sind 80 Prozent der Züge mit Personal besetzt, davor sind es weniger. Auf jeden Fall ist die Chance groß, erwischt zu werden. Mit zukünftig 60 Euro hat sich der Einsatz nun erhöht.
