Remscheid Schützenhilfe für die B 51n

Remscheid · Ex-NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) fordert, die Planungen für die Ortsumgehung wieder aufzunehmen. Die Interessengemeinschaft Bergisch Borner Bürger ist froh über diese Unterstützung.

 Lutz Lienenkämper (l.) im Gespräch mit Claudia Reichert-Weber, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Bergisch Borner Bürger, und IGBB-Vorstandsmitglied Peter Dürholz (2. und 3. v. links).

Lutz Lienenkämper (l.) im Gespräch mit Claudia Reichert-Weber, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Bergisch Borner Bürger, und IGBB-Vorstandsmitglied Peter Dürholz (2. und 3. v. links).

Foto: Nico Hertgen

Als der Lieferwagen am Treffpunkt erscheint, legen zehn Frauen und Männer ihre Köpfe erst mal in den Nacken. Nur so lässt sich die Aufschrift auf der rund drei Meter hohen Plakatwand lesen, die auf der Ladefläche des Wagens montiert ist. "Wachstum braucht Wege", prangt es in weißen Lettern auf blauem Grund.

Mit sprichwörtlich großem Gefolge reiste der ehemalige NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) in Bergisch Born an, um gegen die "Streichorgie" (Zitat Lienenkämper) der Landesregierung zu protestieren.

Diese hatte angesichts eines von der Bundesregierung gekürzten Budgets die noch in Planung befindlichen Straßenbauprojekte des Landes neu bewertet. Resultat ist, dass die Planungen unter anderem für die Umgehungsstraße B 51n, die den Stadtteil Bergisch Born entlasten soll, nicht weiter vorangetrieben werden.

Bekannt aus eigener Amtszeit

"Das ist die absolut falsche Entscheidung", sagte Lienenkämper, der das Projekt B 51n noch aus seiner eigenen Amtszeit kennt. Er befürworte den Bau der Umgehungsstraße, da sie Vorteile "für Mensch, Umwelt und Wirtschaft" bringe. Als Oppositionspartei werde die CDU im Landtag alles tun, um mehr Aufmerksamkeit für diese wichtigen Projekte zu erzeugen.

Damit sprach er Claudia Reichert-Weber aus dem Herzen. Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Bergisch Borner Bürger (IGBB) war gemeinsam mit IGBB-Vorstandsmitglied Peter Dürholz zum Ortstermin erschienen. Sie überreichte Lienenkämper eine Chronik, die dokumentiert, dass der Stadtteil schon seit 1981 auf die Umgehungsstraße wartet.

Frust schwang in der Stimme von Reichert-Weber mit, als sie Lienenkämper die jüngsten Geschehnisse schilderte: "Zwei Tage zuvor gab es noch gute Nachrichten, und dann mussten wir aus der Zeitung erfahren, dass das Projekt auf Eis gelegt ist. Das ist uns Bürgern nicht vermittelbar."

Lienenkämper sprach Verständnis aus, musste jedoch auch zugeben, dass eine erste Eingabe der CDU im Landesparlament scheiterte. Weitere Anträge würden jedoch folgen, versprach Lienenkämper, und riet der IGBB, Mitstreiter für ihre Sache zu gewinnen. "Wichtig ist, dass die Landesregierung spürt, da ist noch Druck und Interesse da."

Gegen Ende des Ortstermins dann Zuversicht. "Es ist sehr positiv, dass etwas passiert, dass wir wahrgenommen werden", sagte Reichert-Weber. "Das ist für uns ein Signal, aktiv zu werden." So überlege die IGBB bereits Protestaktionen. Problem nur: Der Verein hat Nachwuchssorgen. Zu einem ehrenamtlichen Engagement in der IGBB sind offenbar nur wenige Bergisch Borner bereit.

(RP)
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