Remscheid Schneepflüge im Dauereinsatz
Remscheid · Starker Schneefall hat den Entsorgungsbetrieben am Sonntag einiges abverlangt: 17 Fahrzeuge und 80 Mitabeiter waren auf den Straßen. Die Polizei zählte bis gestern Abend 19 witterungsbedingte Unfälle.
Lang anhaltender Schneefall hat am Wochenende zu einer erhöhten Zahl von Unfällen sowie Behinderungen im Straßenverkehr geführt. Zu einem Verkehrschaos kam es jedoch nicht, denn die Remscheider blieben größtenteils zu Hause.
Wie die Polizei berichtet, gab es im Bergischen Städtedreieck 86 witterungsbedingte Verkehrsunfälle. Davon wurden in Remscheid am Freitag zwölf, am Samstag einer und gestern sechs Unfälle gezählt.
In den meisten Fällen blieb es Polizei-Pressesprecher Michael Bartsch zufolge bei Blechschäden. So verursachte ein 27-jähriger Niederländer am Samstag einen Schaden von rund 1000 Euro, als er mit seinem Golf gegen 14 Uhr auf der Morsbacher Straße wenden wollte.
Dabei verlor er auf der schneeglatten Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug und rutschte gegen einen Zaun. Obwohl dieser beschädigt war, ließ sich der Fahrer von Landsleuten aus dem Graben ziehen und fuhr weiter, ohne sich darum zu kümmern.
Eine Zeugin hatte den Unfall jedoch beobachtet und die Polizei alarmiert. Diese nahm den Unfallflüchtigen in Solingen-Unterburg fest. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft musste der 27-Jährige eine Sicherheitsleistung in Höhe von 400 Euro zahlen. Die Ermittlungen laufen.
Schneeketten an Löschfahrzeugen
Die Feuerwehr wurde lediglich zu zwei witterungsbedingten Unfällen gerufen, bei denen es leicht verletzte Personen zu versorgen galt. Ansonsten habe es keine zusätzlichen Einsätze gegeben, berichtet Einsatzleiter Ulrich Schnell. Auch der Rettungsdienst hatte nicht mehr zu tun als sonst auch. Gleichwohl waren die Löscheinheiten der Freiwilligen Wehren vorsorglich in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt worden. An den Löschfahrzeugen wurden Schneeketten aufgezogen.
Den Mitarbeitern der Remscheider Entsorgungsbetriebe (REB) sowie des Grünflächenamtes hat der starke Schneefall gestern hingegen einen Dauereinsatz beschert. Seit 9.30 Uhr waren 14 Großfahrzeuge sowie drei Klein-Kehrichtwagen und bis zu 80 Beschäftigte unterwegs, um die Straßen befahrbar zu machen.
Bei Temperaturen um minus acht Grad versagt jedoch die Wirkung von Streusalz, erläuterte REB-Einsatzleiter Michael Sauer auf BM-Anfrage. Daher wurden vor allen Dingen Pflüge eingesetzt, um den Schnee beiseite zuräumen. Salz wurde nur stellenweise verteilt.
Dennoch hat Sauer bereits Streumittel nachbestellt, um den Lagerbestand auch für die kommenden Tage zu sichern. Denn auch für heute und Morgen ist Schneefall vorhergesagt. Daher beginnt die erste Schicht der Remscheider Entsorgungsbetriebe heute besonders früh: Start ist um 1.30 Uhr. Die Vollbesetzung ist für 3 Uhr angestrebt.