Remscheid Schnee und Eis legen Verkehr lahm

Remscheid · Schnee und Eis haben gestern Vormittag in weiten Teilen der Stadt den Verkehr lahmgelegt. Pendler meldeten Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Liegengebliebende Fahrzeuge erschwerten den Räumdiensten die Arbeit.

 Räumfahrzeug im Einsatz an der Straße Bremen, Ecke Edelhoffstraße

Räumfahrzeug im Einsatz an der Straße Bremen, Ecke Edelhoffstraße

Foto: Nico Hertgen

Hastener Straße, Lenneper Straße, Solinger Straße und Wermelskirchener Straße - auf fast allen Durchgangsstraßen ging gestern nichts mehr. "Das Problem war, dass der Schneefall um kurz nach sieben Uhr - pünktlich zum Berufsverkehr - einsetzte", berichtet Michael Sauer von den Technischen Betrieben Remscheid, die für den Räumdienst verantwortlich sind. Alle zur Verfügung stehenden Räumfahrzeuge wurden eingesetzt. Allerdings staute sich da schon der Verkehr. "Unsere Räumfahrzeuge standen zum Teil selber im Stau und konnten nicht vor oder zurück", beschreibt Sauer die Situation gestern Morgen. Da Räumfahrzeuge, anders als Polizei oder Feuerwehr, keine Sonderrechte hätten, konnten sie den Verkehrsstaus nicht entgehen. So steckten sie vielerorts fest. "Selbst die wichtigsten Straßen oder die Busstrecken konnten wir auf die Schnelle nicht räumen", sagt Sauer.

 Die Müngstener Brücke im Winterkleid. Die Bahnstrecke Strecke ist nach einem Erdrutsch gesperrt. Gestern wurde dann auch der Ersatzverkehr unterbrochen.

Die Müngstener Brücke im Winterkleid. Die Bahnstrecke Strecke ist nach einem Erdrutsch gesperrt. Gestern wurde dann auch der Ersatzverkehr unterbrochen.

Foto: Moll

Immerhin fielen fünf bis sechs Zentimeter Neuschnee in gerade einmal zwei Stunden - laut Sauer eine durchaus beträchtliche Menge für die Kürze der Zeit. "Schon gestreutes Salz kann da nichts ausrichten. Es muss neu gestreut werden", erklärt der Fachmann. Vorbereitungen würden da nicht helfen. Außerdem hatte sich vielerorts eine Eisschicht unter dem Schnee gebildet.

Auch auf der Autobahn 1 waren die Schneeräumer offenbar hoffnungslos überfordert. Auch sie mussten sich durch bereits stehende Fahrzeugkolonnen vorkämpfen. Mehr als 20 Kilometer Stau meldete der Verkehrsfunk am Morgen zwischen Remscheid und Leverkusen in beide Richtungen. Das hatte Auswirkungen auf die Neuenkamper und Lenneper Straße. Zahlreiche Lkw fuhren von der Autobahn ab. Einige der Transporter blieben schon in der Ausfahrt hängen, andere kamen vor der Trecknase nicht mehr vom Fleck und verstopften die Fahrbahnen. Auch Räumfahrzeuge und Busse hingen mitten im Stau fest. Obwohl die Räumfahrzeuge bereits das Gros der Neuschneedecke entfernt und Salz gestreut hatten, geriet der Verkehr ins Stocken und kam zeitweise ganz zum Erliegen. Für wenige Kilometer benötigten die Pendler eine Stunde und länger. Wer den Entschluss fasste, den Stau auf der Lenneper Straße zu verlassen, um auf anderen Wegen nach Lennep zu kommen, hatte anschließend keine Schwierigkeiten mehr mit Eis und Schnee. Im Winter heikle Straßen wie die über den Hohenhagen waren geräumt und ohne Probleme zügig befahrbar. Auch in Lüttringhausen leistete der Räumdienst gute Arbeit. Freie Fahrt am Vormittag.

32 witterungsbedingte Unfälle meldete die Polizei aus dem Städtedreieck allein am Vormittag, neun davon aus Remscheid Die Feuerwehr musste dreimal ausrücken, weil Fahrzeuge liegengeblieben waren. So war auf der Borner Straße ein Sattelschlepper mit seinem rechten Hinterreifen in einem Graben gelandet und konnte weder vor noch zurück. Er blockierte hinter ihm stehende Fahrzeuge, der Rückstau reichte bis weit in die Stadt. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis die Feuerwehr den Lkw befreit hatte. Von den Behinderungen war auch der Busverkehr stark betroffen. Viele Busse steckten im Stau, Buslinien wurden verkürzt. So wurden die Endhaltestellen Kremenholl und Honsberg sowie die Bereiche Rath und Mixsiepen gar nicht angefahren.

Schnee und Eis verursachen viele Unfälle in NRW
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Schnee und Eis verursachen viele Unfälle in NRW

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"Erst als der Verkehr abnahm, kamen wir mit unseren Räumfahrzeugen zügig voran", sagt Sauer. Laut den Technischen Betrieben soll es in den nächsten Tagen deutlich kälter werden, aber weniger Niederschläge geben. Das soll die Situation etwas entspannen.

(RP)
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