Schlimmer Fund in Remscheid Leiche auf brennender Bank entdeckt

Remscheid · Schrecklicher Fund in der Nacht zu Dienstag in Remscheid am Alleecenter. Zunächst meldeten Anwohner gegen 2 Uhr einen kleinen Brand in der Parkanlage gegenüber des Teo Otto Theaters. Die Einsatzkräfte entdeckten während der Löscharbeiten auf einer Parkbank eine männliche Person mit schwersten Brandverletzungen.

An der Bank wurden die Spuren gesichert.

An der Bank wurden die Spuren gesichert.

Foto: dpa/Tim Oelbermann

Der unbekannte Mann sei zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen, sagte Polizeisprecher Stefan Weiand. Die Leiche ist so stark verbrannt, dass eine Identifikation nicht mehr möglich ist. Zunächst war sogar unklar, ob es sich um eine männliche oder weibliche Person handelt. In einer gemeinsamen Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft war etwas später dann von einer männlichen Person die Rede. Die Feuerwehrleute, die in der Nacht am Einsatzort eintrafen, seien zunächst davon ausgegangen, dass der Mülleimer, der sich unmittelbar neben der Parkbank befindet, brennt. Erst als die Flammen etwas eingedämmt waren, zeigte sich das erschreckende Bild.

Die Polizei hat den Fundort abgesperrt.

Die Polizei hat den Fundort abgesperrt.

Foto: Ralf Kollmann

Ob es sich um ein Unglück, einen Selbstmord oder eine Gewalttat handelt, sei zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte Weiand. Die Polizei hofft nun auf Hinweise von Zeugen, die möglicherweise etwas gesehen oder gehört haben. „Vielleicht war ja jemand wach und hat auf dem Balkon gestanden.“ Allerdings befinden sich in der unmittelbaren Umgebung nur wenig Wohngebäude. Die letzten Busse halten zwischen 1 und 1.30 Uhr an der Haltestelle Allee-Center.

Es werde mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Obduktion geben, sagte der Polizeisprecher zum weiteren Vorgehen. Auch über einen DNA-Abgleich werde man versuchen, die Identität des Mannes herauszufinden. Die Remscheider Polizei hat die Ermittlungen an eine „Mordkommission“ der Kriminalpolizei übergeben. Die heiße so, auch wenn die Todesursache nicht klar sei, sagte Weiand. Brandermittler suchten am Dienstag die Umgebung des Brandortes nach Hinweisen zur Ursache des Feuers ab, ihre Kollegen der Spurensicherung suchten auf den Wegen und Grasflächen sowie auf dem angrenzenden Kinderspielplatz nach Hinweisen. Ob das Feuer durch Benzin oder einen anderen Brandbeschleuniger entfacht wurde, könne die Polizei bislang nicht sagen, erklärte Weiand.

Dass der Todesfall in Zusammenhang mit der Suche nach einem vermissten Mann steht, den die Polizei am Montagabend unter Einsatz eines Hubschraubers in mehreren Stadtteilen gesucht und bislang nicht gefunden hat, wollte Weiand nicht ausschließen. „Natürlich werden auch diese Dinge abgeglichen.“ Es könne sich aber auch um eine andere Person handeln. Der Mann wurde gesucht, weil eine Selbstmordabsicht bestehen könnte, hatte die Leitstelle der Polizei in Wuppertal am Abend erklärt.

Der Fundort der Leiche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Einkaufskomplex des Allee-Centers ist weiträumig abgesperrt. Eine große Stellwand versperrt den Blick auf den Fundort der Leiche. Passanten, die von der wenige Meter entfernten stark frequentierten Bushaltestelle ins Einkaufszentrum wollen, müssen die Straßenseite wechseln. Die Absperrung könne ein paar Stunden oder auch ein paar Tage so bleiben, sagte Weiand am Morgen. „Wenn etwas so Schreckliches passiert, will man das genau aufklären.“ Am Mittag waren dann allerdings die Absperrungen aufgehoben. Die Bank, auf der die Leiche gefunden wurde, war abgebaut. Nur die verkohlte Rasenfläche hinter der Bank weist noch auf das schreckliche Geschehen hin.

Der Wegabschnitt zwischen der Bushaltestelle, dem Theaterparkplatz und dem unteren Eingang zum Center, wo die Bank steht, ist bei gutem Wetter ein Treffpunkt von Männern, die hier Bier trinken und sich unterhalten. Die Grasflächen am Spielplatz sind übersät mit Kronkorken.

Center-Manager Nelson Vlijt zeigte sich erschüttert vom Unglück in der unmittelbaren Nachbarschaft des Allee-Centers. „Wir unterstützen die Polizei bei ihren Ermittlungen“, sagte er unserer Zeitung. Eine Kameraüberwachung gibt es an dieser Stelle nicht, sondern nur im weiter oben gelegenen Durchgang zum Rathausplatz, der auch in der Nacht geöffnet bleibt.

Die Polizei nimmt Hinweise zum Fall unter Telefon 0202-2840 entgegen

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