Historisches Zentrum in Remscheid Sanierung des Hauses Cleff beginnt

Remscheid · Innerhalb von zwei Jahren soll die Außenhaut des Gebäudes in Hasten denkmalgerecht erneuert werden.

 Architekt Bernhard Bramlage (rechts) erklärt Beatrice Schlieper, Vorsitzende des Fördervereins des Hauses Cleff, wie die Fassade saniert werden soll.  Fotos (2): Moll

Architekt Bernhard Bramlage (rechts) erklärt Beatrice Schlieper, Vorsitzende des Fördervereins des Hauses Cleff, wie die Fassade saniert werden soll. Fotos (2): Moll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Das Gerüst rund um das Haus Cleff wird, wenn alles nach Plan läuft, zwei Jahre in Hasten stehen bleiben. So lange dauern Sanierung und Restaurierung der Außenfassade des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes. Kulturdezernent Sven Wiertz geht nach ersten Kostenschätzungen davon aus, dass die neue Gebäudehülle noch 2,2 Millionen Euro kosten wird. „Wir haben die Mittel im Haushalt“, sagte Wiertz am Freitag bei einer Besichtigung der Baustelle. Die Sanierung ist der erste Schritt zu einer Neugestaltung des Ensembles im Historischen Zentrum, zu dem auch das Deutsche Werkzeugmuseum mit der Halle Berger gehören.

Bernhard Bramlage, Architekt aus Düsseldorf, betreut die Arbeiten an dem Bürgerhaus (1776). Die Fenster des Doppelhauses sind zwischen 250 und 300 Jahren alt. „Das Holz ist in großen Teilen noch gut erhalten“, sagte Bramlage. Doch mit einfachem Abschleifen und Überstreichen ist es nicht getan. Bramlage sucht Zimmermänner, Schreiner und Tischler, die etwas von der Restaurierung alter Fenster verstehen. Jedes Fenster wird ausgebaut, in eine Werkstatt gebracht, dort fachgerecht überarbeitet und später wieder eingebaut. Das ist logistisch ein anspruchsvoller Prozess. „Der Ausbau der Fenster ist nicht schwieriger als der Abbau eines Ikea-Regals“, sagte Bramlage. Alles sei mit Holznägeln verzapft. Die Handwerker schlagen auch alle Schieferplatten von Dach und Fassade ab. Sie stammen aus der Nachkriegszeit. Es existieren keine Dokumente über das Verlegebild der Schieferplatten. Als Orientierung dient eine Fotografie aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.

Bramlage lässt deutschen Schiefer anbringen. Der sei in der Farbgebung gräulicher als der meist schwarze Schiefer aus Spanien oder Südamerika. „Wir gehen davon aus, dass die Fassade dann bis zu 130 Jahre lang hält“, sagte der Architekt. Der Baustart in den Wintermonaten sei für die Arbeit der Dachdecker ein günstiger Zeitpunkt. Solange die Temperaturen nicht unter fünf Grad sinken, lasse sich das Material gut bearbeiten.

 Gut zwei Jahre soll das Haus Cleff eingerüstet bleiben.

Gut zwei Jahre soll das Haus Cleff eingerüstet bleiben.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wie es künftig im Inneren des Hauses aussehen soll, darüber gibt es keine ausgereiften Pläne. Bisher tagte ein Workshop, bei dem verschiedene Überlegungen durchgespielt wurden, so Wiertz. Beim Innenausbau werde darauf geachtet, sich möglichst viele Optionen offenzuhalten. Fest stehe bisher nur, dass an der Rückseite des Hauses zum Garten hin ein Aufzug eingebaut wird. Die Denkmalschützer haben Wert darauf gelegt, das Haus als Solitär zu erhalten. Eine frühere Idee, das Deutsche Werkzeugmuseum und das Haus Cleff durch einen Glastrakt zu verbinden, war damit gestorben. Das Haus bleibt freistehend. Um die gesamten Pläne für das Historische Zentrum umzusetzen, bedarf es einer Investition von etwa 12,6 Million Euro. „Wir sind auf der Suche nach Sponsoren“ sagt Sven Wiertz. Das Haus Cleff wird nach bisherigen Überlegungen ein Ausstellungshaus werden mit Werken von Johann Peter Hasenclever, Gerd Arntz und Teo Otto. Und es soll ein Café mit einem Veranstaltungsraum bekommen. Das sei für ein modernes Museum zwingend.

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