Remscheid Ruhe und Erholung finden mit allen Sinnen

Remscheid · Das Lenneper H2O hat gestern auf einer Wiese neben dem Saunagarten einen "Garten der Sinne" eröffnet. 150 000 Euro hat er gekostet.

 Wassertreten im "Garten der Sinne": H2O-Chef Christian Liese führte gestern für den Fotografen vor, wie man es richtig macht.

Wassertreten im "Garten der Sinne": H2O-Chef Christian Liese führte gestern für den Fotografen vor, wie man es richtig macht.

Foto: Nico Hertgen

Für Badleiter Christian Liese ist es "ein bisschen wie Kino". Wer von der Wiese, die im Lenneper H2O neben dem Sauna-Garten liegt, in das angrenzende, unter Naturschutz stehende Kleebachtal schaut, hat ein Naturerlebnis der ganz besonderen Art.

"So einen Blick haben andere Saunaanlagen nicht", weiß auch Stadtwerke-Chef Thomas Hoffmann. 150 000 Euro hat die städtische Tochter nun investiert, um dieses Alleinstellungs-Merkmal publikumswirksam in Szene zu setzen. Die Solinger Landschafts-Architekten des Büros "Landschaft und Garten" haben in zwei Monaten einen Garten der Sinne gebaut, der alle Sinne der Besucher ansprechen soll.

Etwa auf dem "Barfuß-Erlebnispfad". Der geschlungene Pfad ist abwechselnd mit kleinen Pflastersteinen, Rindenmulch, Sand, Kieseln und den Oberflächen von durchgesägten Baumstämmen ausgelegt. Auch mit dickerer Hornhaut an den Füßen lassen sich die Jahresringe hier noch ertasten.

Für die Nase haben Architekt Udo Jochems und sein Team Teile des Gartens mit wohlduftenden Pflanzen, Kräutern und Blumen bepflanzt. Je nach Jahreszeit sollen unterschiedliche Düfte durch den Garten wehen. Fürs Auge wird dabei auch etwas geboten. Der Sommerflieder ist, wenn er blüht, ein Magnet für Schmetterlinge.

Einen massiven Sinnesreiz bietet das Kneip-Trettbecken, in dem beim Wassertreten durchs kalte, kniehohe Nass der Kreislauf angekurbelt werden kann. Das Becken liegt auf einem Absatz einen guten Meter tiefer als der Garten, so dass die Blicke der Gartennutzer über die Kneippjünger hinweggehen.

Anwärter auf einen neuen Lieblingsplatz im Lenneper H2O sind die großen Basaltsteinblöcke, die am Rande des Gartens zu einer kleinen Tribüne aufgestapelt wurden. Von hier aus kann man den Blick schweifen lassen.

An zwei Stellen werden die Steine plätschernd von Wasser überspült. Ein Sinnesreiz, der ganz bewusst gesetzt wurde. Wenn in den kommenden Monaten die Arbeiten am Lenneper Krankenhaus und später dann für die Erweiterung der Sportanlagen am Hackenberg im Zuge der DOC-Arbeiten beginnen, sollen die Wasserkaskaden die Geräuschkulisse für die H2O-Besucher zumindest überlagern.

"Wir haben jetzt alles ausgereizt, was man machen kann", sagte Christian Liese, der den Sinnes-Garten gestern als das "i-Tüpfelchen" des H2O-Angebotes bezeichnete. In der Tat sind alle Flächen, die zum Bad gehören, jetzt mit einer Nutzung belegt.

Teilweise auch noch mit einer Zweiten, die man ihr gar nicht ansieht. Die Rasenfläche im Garten der Sinne etwa dient im Notfall der Sicherheit. Die Feuerwehr kann hier vorfahren und vom Rasen aus einen Brand im Lenneper Badeparadies bekämpfen.

Nach dem Abschluss einiger Arbeiten an Duschen im Außenbereich soll ab Mitte Oktober für dieses Jahr Schluss sein mit Bauarbeiten im H2O, sagte Liese. Im kommenden Jahr soll dann die Technik der Wasseraufbereitung im Blickpunkt der Arbeiten stehen. Die ist im Keller untergebracht. "Der Kunde bekommt davon nichts mit".

(RP)
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