Lennep BV will P&R-Möglichkeiten prüfen lassen

Remscheid · Statt P&R-Plätze auf einer der Gewerbeflächen am Lenneper Bahnhof zu fordern, beauftragt die Bezirksvertretung, die Vermarktung zu stoppen und die Einrichtung von Parkplätzen im Umfeld zu prüfen.

 Es ist schwierig, an der Robert Schumacher Straße einen Parkplatz zu finden.

Es ist schwierig, an der Robert Schumacher Straße einen Parkplatz zu finden.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Der Parkraum um den Lenneper Bahnhof ist knapp, die Situation angespannt. Schon jetzt ist es schwierig, an der Robert Schumacher Straße einen Parkplatz zu finden: „Wenn wir wollen, dass sich der Individualverkehr weiter auf die Schiene verlagert“, sagte Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) diese Woche in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lennep, „müssen die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden.“

In einem Antrag fordern die Christdemokraten daher, den Verkauf der zwei übrigen Gewerbeflächen in Lennep zu stoppen und die Flächen zurückzustellen, bis geprüft wurde, ob sich eine dieser Flächen als zusätzlicher „Park&Ride“ nutzen lassen könnte. Kötter: „Es sind die einzigen Flächen, die uns dort noch zur Verfügung stehen.“

Pikant: Übernächste Woche, am 18. September, ist eine Verkaufsrunde im Bauausschuss anberaumt. Nach zehn Jahren wurde endlich ein Investor gefunden, der sich für die bislang schwer vermarktbare Fläche von fast 9000 Quadratmetern interessiert. Michael Zirngiebl, Chef der Technischen Betriebe, bat deshalb darum, den Investor durch einen Stopp des laufenden Verkaufsprozesses nicht zu verprellen. Zumal die Verwaltung schon eine alternative Fläche als P&R im Auge habe.

Nördlich der Schlachthofstraße könnten nämlich rund 80 Stellplätze errichtet werden, äußerte ein Mitglied der Verwaltung. Eine Förderung durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sei ebenfalls möglich. Nur müsste die Fläche, derzeit im Privatbesitz, von der Stadt gekauft werden. „Das hört sich gut an“, sagte Kötter, der dennoch für eine Prüfung plädierte. „Wenn wir nicht für diesen Antrag stimmen und die Fläche vor der Prüfung verkauft wird, dann ist sie weg.“

Klaus Grunwald (SPD) tat sich schwer mit der Entscheidung: „Es ist richtig, dass wir unbedingt mehr Parkraum benötigen, aber ich könnte dem Antrag nicht zustimmen. Gewerbeflächen sind in Remscheid sehr rar und werden genauso dringend und zwingend benötigt. Zudem wüsste ich nicht, dass sich die finanzielle Situation der Stadt so verbessert hätte, dass wir auf die Vermarktung von Gewerbeflächen verzichten könnten.“ Roland Kirchner (W.i.R.) brachte erneut einen Festplatz ins Gespräch: „Ich könnte dem Antrag nicht zustimmen, obwohl mir die Marschrichtung gefällt.“ Seiner Meinung nach könnte eine der Gewerbeflächen als Festplatz mit Parkpalette eingerichtet werden. Solange keine großen Feste anstünden, könnte der komplette Platz als Parkfläche genutzt werden. Diese Idee bügelte der Bezirksbürgermeister gleich wieder ab: „Wir reden hier nicht über einen Festplatz.“

Schließlich konnten sich die BV-Mitglieder einigen, mehrheitlich für den Antrag der CDU in einer umformulierten Fassung zu stimmen. Statt explizit die Errichtung des P&R auf einer der Gewerbeflächen zu fordern, beauftragt die BV, die Vermarktung der beiden Flächen zu stoppen, einen Verkauf zurückzustellen und die Einrichtung von P&R-Parkplätzen im Umfeld des Bahnhofes zu prüfen. Die endgültige Entscheidung trifft der Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschuss.

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