Theater in Remscheid Robin Hood begeistert Kinder im WTT

Remscheid · Drei erste und zweite Klassen aus Wermelskirchen waren am Mittwoch in Remscheid zu Gast und hatten viel Spaß im Theater.

 Mit viel Sinn für Timing und Situationskomik wurde die Geschichte um Robin Hood lebendig gemacht.

Mit viel Sinn für Timing und Situationskomik wurde die Geschichte um Robin Hood lebendig gemacht.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ein Theaterbesuch funktioniert auch am Vormittag, vor allem dann, wenn die Besucher noch ganz klein sind. Und so war der Saal im Westdeutschen Tourneetheater am Mittwochvormittag mit vielen gut gelaunten Kindern gefüllt, die aufgeregt und gespannt dem Geschehen auf der Bühne folgten. Zu Gast in Remscheid waren dieses Mal drei erste und zweite Klassen der katholischen Grundschule St. Michael aus Wermelskirchen, geboten wurde die immer wieder spannende Geschichte des edlen Kämpfers für Gerechtigkeit im Sherwood Forest in der Grafschaft Nottingham – natürlich Robin Hood.

Und die Geschichte kam bei den kleinen Theaterbesuchern sichtlich gut an, denn groß war das Gelächter bereits, als das perfekt eingespielte WTT-Ensemble erstmals die Bühne betrat. Mit viel Sinn für Timing und Situationskomik wurde die Geschichte um Robin Hood (tollkühn und lebensfroh: Dominik Breuer), Little John (gemütlich und dauerhungrig: Götz Vogel von Vogelstein) und Lady Marian (verliebt und tapfer: Nina Tirpitz) lebendig gemacht.

Die Regie von Claudia Sowa war kindgerecht, wenn etwa der böse und recht trottelige Prinz John (überdreht und skurril: Björn Lenz) sich direkt an die kleinen Besucher wandte und sagte: „Na, habt Ihr auch schon brav die Steuern gezahlt?“ Dabei wirkte er in seinem Kostüm gar nicht so sehr königlich als vielmehr wie der Emporkömmling, der immer an die Stelle von König Richard treten und das Reich wie ein Diktator regieren will. Die Schauspieler, die auch tanzten und sangen, waren ebenfalls gut gelaunt und schafften es ganz unmittelbar, ihr junges Publikum in den Bann zu ziehen. Zum einen mit der spannenden Geschichte, die sie immer wieder angereichert durch das eine oder andere moderne Wort präsentierten – „Meine Brüder ..., sie sind ... Schwachmaten!“, sagte Robin Hood einmal, als sie gemeinsam dem späteren Weggefährten, den robusten Bruder Tuck (von Vogelstein), ein Bierfass abluchsen wollten. Aber auch durch hervorragend choreografierte Slapstick-Szenen. So wurde die Rauferei von Bruder Tuck mit Robin Hood und seinen Gefährten in „Zeitlupe“ und von Brian Adams’ Schmachtfetzen „Everything I do“ unterlegt präsentiert. Dazu gab es noch die passenden Soundeffekte bei den Backpfeifen und Tritten in den Allerwertesten zu hören – das war einfach eine brillante Kombination, die für großen Eindruck beim jungen Publikum sorgte.

Letztlich war es vor allem diese beinahe comicartige und von großer Körperspannung geprägte Art der Darstellung, die am besten ankam. Dabei war die Geschichte fast ein wenig zweitrangig – auch wenn natürlich die Botschaft des Stücks keineswegs unwichtig war. Ging es doch darum, füreinander einzustehen, die vorhandenen Güter unter den Menschen gerecht zu verteilen und gegen Ungerechtigkeiten anzugehen.

Entsprechend freuten sich auch die Kinder. Etwa der sechsjährige Luca, dem vor allem Prinz John gefiel: „Weil der so lustig spricht.“ Auch die achtjährige Livi war zufrieden: „Das ist alles sehr aufregend und lustig“, sagte das Mädchen.

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