Remscheid Reul-Nocke: "Wir sind auf die neuen Flüchtlinge gut vorbereitet"

Remscheid · Die Stadt geht davon aus, dass am Ende des Jahres insgesamt 2070 Menschen in Remscheid leben, die Asyl suchen. Zahl der Abschiebungen nimmt zu.

 Ein noch unbenutztes Bett in der neuen Unterkunft der Stadt an der Oberhölterfelder Straße.

Ein noch unbenutztes Bett in der neuen Unterkunft der Stadt an der Oberhölterfelder Straße.

Foto: Jürgen Moll

In den nächsten Wochen werden wieder neue Flüchtlinge nach Remscheid kommen. Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke geht davon aus, dass es bis zum Jahresende 500 Menschen sein werden, die um Asyl in Deutschland gebeten haben. Die Bezirksregierung Arnsberg hat diese Zuweisungen angekündigt. Nach Angaben von Reul-Nocke habe die Stadt aber genügend Plätze, um diesen Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben. Ein großer Teil der Flüchtlinge werde in der neu gebauten Asylbewerberunterkunft an der Oberhölterfelder Straße eine Bleibe finden. Die anderen will die Stadt auf angemietete Wohnungen verteilen.

Die Dezernentin hofft nur, dass die Bezirksregierung Arnsberg sich an ihre Zusage hält, nicht mehr als 20 bis 30 Personen pro Woche zu schicken. So einen Ansturm wie vor gut einem halben Jahr als binnen Stunden mehrere Busse mit Flüchtlingen in Remscheid eintrafen, will Reul-Nocke nicht mehr erleben.

Mit den 500 neuen Flüchtlingen habe die Stadt aber ihre Pflicht erfüllt, Asylanten aufzunehmen. Insgesamt würden in Remscheid dann bis zu 2070 Asylanten leben. "Damit erfüllen wir unsere Quote zu 100 Prozent", sagt Reul-Nocke.

Der Schlüssel zu Verteilung berechnet sich aus der Einwohnerzahl und der Fläche des Stadtgebietes im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Laut Bezirksregierung Arnsberg haben viele der neuen Flüchtlinge bereits einen Asylantrag gestellt. Das erleichtere den Mitarbeitern der Ausländerbehörde die Arbeit enorm. Der aktuelle Stand bei den Flüchtlingszahlen liegt in diesem Monat bei 1400. Mit weiteren 170 habe man bereits geplant.

Zwar bekommt die Stadt vom Land für die Aufnahme der Flüchtlinge eine Entschädigung. Dennoch bleibt ein Teil der Kosten an der Kommune hängen. "Wir haben im Haushalt so viel Geld eingeplant, dass wir auch mit den neuen Zahlen im grünen Bereich sind", sagt Reul-Nocke.

Die Zahlen der Abschiebung von Menschen aus Remscheid, die kein Bleiberecht haben, steigt. Bisher konnten 36 Personen überzeugt werden, die Stadt freiwillig zu verlassen, um in ihre Heimat zurückzukehren. Weitere 25 Abschiebungen von geduldeten Asylbewerbern stehen an. Neun davon sind laut Reul-Nocke bereits vollzogen, sechs "in Bearbeitung". "Es ist wichtig und sinnvoll für alle Beteiligten, dass man Konsequenzen zieht, wenn es keine Aussicht auf eine Zukunft in Remscheid gibt", sagt Reul-Nocke. Die höhere Frequenz bei den Abschiebungen als früher sei dem zusätzlichen Personal zu verdanken.

(RP)
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