Remscheid Renaissance der süßen Torten

Remscheid · Traditionskonditorei Café Jannasch öffnet nach Renovierung wieder an der Burger Straße. Kooperationspartner sind das Café Sahnetörtchen und die Villa Paulus. Zum neuen Konzept gehören sowohl süße als auch herzhafte Speisen.

Es ist warm und gemütlich. Modernes verbindet sich mit alter Tradition. Die über 50 Jahre alte Theke fügt sich harmonisch in das neue Bild ein und zeugt von der langen Geschichte der Konditorei. Altes und Neues bildet eine Einheit, die zum Verweilen einlädt. Der goldene Schriftzug an der Eingangstür führt zurück in die Glanzzeiten, in denen Kaffee und feine Torten regelrecht zelebriert wurden. Genau diese Glanzzeiten sollen mit neuem Konzept wieder aufblühen.

Am kommenden Sonntag eröffnet das traditionsreiche Café Jannasch an der Burger Straße 210 wieder seine Pforten - frisch renoviert und mit neuem Angebot. Neben den süßen Leckereien und Konditoreis wird es ab sofort ein Wahl-Frühstücksangebot vom Café Sahnetörtchen sowie herzhafte Speisen der Villa Paulus geben.

Fast drei Monate wurde die Konditorei auf Vordermann gebracht. Mit dem neuen Ambiente sollen nicht nur Besucher des Sana-Klinikums angesprochen werden, sondern vor allem auch Anwohner und andere Remscheider.

Bereits im Restaurant vom Möbelhaus Knappstein arbeiteten die drei Gastronomiebetriebe zusammen. Dort habe man gemerkt, dass sich die Kombination aus herzhaft und süß gut ergänze, erklärte Joachim Schreiber von der Villa Paulus bei der Vorstellung der Räumlichkeiten. Außerdem fehle ihm in Remscheid die Möglichkeit, sonntags ein Stück Torte holen zu können. Das soll sich mit der Wiederbelebung des Cafés ändern, das laut Schreiber aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde.

Konditormeister Jürgen Jannasch hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, nachdem er den Laden vor rund einem Jahr geschlossen und sich auf das Geschäft am Standort im Allee-Center konzentriert hatte. "Ich bin 67 Jahre alt und wollte eigentlich aufhören. Aber dann kam meine Tochter und sagte, es muss hier weitergehen", erzählte er mit einem Lachen.

Tochter Samantha Jannasch steht bereits in den Startlöchern, um den Familienbetrieb dann in vierter Generation komplett zu übernehmen. 1919 gründete ihr Urgroßvater die Konditorei in Bautzen. Brunhild Jannasch kam dann mit ihrem Mann in den 50er Jahren nach Westdeutschland, zunächst nach Solingen.

In den 60er Jahren bauten sie die Konditorei am heutigen Standort. "Von 61 bis 64 hatten wir zunächst nur eine Baracke. Doch die wurde dann zu klein", erinnert sie sich lachend an die Anfänge und den Boom der Konditoreien zurück.

"Kaffee und Kuchen erleben gerade eine totale Renaissance", betonte Samantha Jannasch. Auch junge Leute fänden wieder den Weg in Cafés und genießen die Atmosphäre, wenn das Ambiente passt. Das tut es nun im Café Jannasch, in dem nicht nur private Feiern veranstaltet werden können, sondern auch Events wie Pralinen- oder Cake-Pop-Kurse durchgeführt werden.

Übrigens: Die beliebte Dresdener Eierschecke, dessen Rezept das Ehepaar mit nach Westdeutschland brachte, wird natürlich nicht im Sortiment fehlen.

Sonntag, 12. November, 9.30 bis 17.30 Uhr, Burger Straße 210.

Torten, Kuchen und Konditoreis, Wahl-Frühstück sowie herzhafte Speisen, wechselnder Mittagstisch. Der Gewürzehersteller "Spirit of Spice" ist bei der Eröffnung ebenfalls dabei.

Mittwoch bis Sonntag, 9.30 bis 17.30 Uhr, auf Anfrage sind an den Ruhetagen auch geschlossene Gesellschaften und Veranstaltungen möglich.

(RP)
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