Kultur Neue Stühle im WTT

Remscheid · Das Westdeutsche Tourneetheater hat die alten Sitzmöbel entsorgt und nagelneue Stühle angeschafft. Der Remscheider Verein „Freunde und Förderer der Theaterkunst“ hat 10.000 Euro dazu beigesteuert.

 Gerd Jansen (v.l.), Claudia Sowa und Harald Cleff machen es sich auf den neuen Stühlen im WTT bequem.

Gerd Jansen (v.l.), Claudia Sowa und Harald Cleff machen es sich auf den neuen Stühlen im WTT bequem.

Foto: Bernd Geisler

Ab sofort haben die Besucher des Westdeutschen Tourneetheaters Remscheid (WTT) ein neues Gefühl auf ihrem Platz: Das WTT hat die alten Sitzmöbel entsorgt und nagelneue, moderne Stühle angeschafft. Der Besucher sitzt nunmehr auf strammer, gleichwohl bequemer Unterlage und kann den Rücken ohne Mühe gerade halten.

„Die Stühle fördern die Aufmerksamkeit“, sagt Intendantin Claudia Sowa launig und nimmt stolz Platz zusammen mit zwei Vorstandsmitgliedern des Fördervereins, Harald Cleff (Vorsitz) und Gerd Jansen (Beisitzer). Wo wäre das seit rund
70 Jahren bestehende WTT ohne Förderverein heute? „Vermutlich existierten wir nicht mehr“, sagt Sowa. Dazu können Cleff und Jansen nur nicken.

Der Verein „Freunde und Förderer der Theaterkunst Remscheid“ hat wie auch bei anderen Investitionen des Theaters maßgeblich zum Erwerb der Stühle beigetragen: 20.000 Euro steuerte das Land Nordrhein-Westfalen bei und 10.000 Euro der Förderverein.

„Neue Stühle waren seit sieben Jahren im Gespräch und jetzt sind sie endlich da“, sagt Jansen. Es wurde Zeit dafür. Die alten Stühle wurden im WTT seit 30 Jahren benutzt und waren gebraucht gekauft worden. Der Förderverein ist am 6. Oktober 1968 gegründet worden. Sein Zweck: die Förderung des Westdeutschen Tourneetheaters Remscheid. Mehr nicht. Aber das reicht. Die derzeit 53 Mitglieder bezahlen im Jahr ab 30 Euro, der Höhe ist keine Grenze gesetzt. Die Mitgliedsbeiträge werden angespart, hinzu kommen hier und da Spenden.

„Früher – vor zehn Jahren – hatten wir noch rund 80 Mitglieder“, sagt Cleff. Aber wie jeden Verein plagen auch den Förderverein Nachwuchssorgen. Er versucht, sie durch kreative Ideen abzuschwächen. Etwa durch „Stuhlpatenschaften“: Jeder, der möchte, kann für 50 Euro im Jahr eine solche Patenschaft übernehmen. Sein Name steht dann im WTT an einer Infotafel oder wird vielleicht auch wie im Teo Otto Theater direkt am Stuhl angebracht.

Am 20. Oktober um 18:30 Uhr lädt der Förderverein im WTT seine Mitglieder und die Öffentlichkeit ein, zusammen das Jubiläum „50 Jahre Förderverein“ zu feiern. Geboten werden eine unterhaltsame Vereinsgeschichte und anschließend die Komödie „Wer kocht, schießt nicht“.

Geschossen wird auch nicht in der neuesten Produktion des WTT „Urfaust – ein Kindsmord“ nach Johann Wolfgang von Goethe in der Bearbeitung von Dominik Breuer.

Die Premiere findet am Samstag, 6. Oktober, um 20 Uhr im Tourneetheater statt. Im Dezember läuft das Stück dann auch im Teo Otto Theater über die Bühne. Es basiert auf Goethes Meisterwerk und den Original-Gerichtsprotokollen von 1772, die Goethe zu seinem Stück anregten.

„Urfaust – ein Kindsmord“ führt das Publikum mitten hinein in einen Gerichtsprozess und stellt die Schuldfrage in den Mittelpunkt der Erzählung.

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