Prozess in Wuppertal Remscheider sollen in Drogenhandel verstrickt sein

Remscheid/Wuppertal · Die vier bereits zu Haftstrafen verurteilten Haupttäter der international agierenden Gruppe stammen aus Wuppertal. Vier weitere Verhandlungstage wurden festgesetzt.

 Vier weitere Verhandlungstage wurden festgesetzt.

Vier weitere Verhandlungstage wurden festgesetzt.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Im Juni 2018 klickten die Handschellen. Die Beamten der Ermittlungskommission „Rose“ vollstreckten mit 200 Einsatzkräften mehrere Durchsuchungsbeschlüsse an Orten in Nordrhein-Westfalen und in den Niederlanden. Insgesamt waren 18 Objekte durchsucht worden, unter anderem auch in Remscheid.

Neben sechs mit Haftbefehl gesuchten Beschuldigten wurden drei weitere Personen vorläufig festgenommen. Ermittelt hatten die Behörden seit Oktober 2016 gegen eine Gruppe von Personen, die sich im internationalen Drogenhandel betätigt haben soll. Dabei handelte es sich um 16 Frauen und Männer im Alter von 28 bis 62 Jahren, mehrere wurden bereits zu Haftstrafen verurteilt.

Die umfangreichen Ermittlungen unter Beteiligung der dänischen, schwedischen und niederländischen Strafverfolgungsbehörden waren damals weitergelaufen – ab heute müssen sich drei weitere mutmaßliche Mittäter vor dem Wuppertaler Landgericht wegen Beihilfe zum Drogenhandel verantworten. Zwei der Angeklagten kommen aus Remscheid, ein weiterer aus Duisburg.

Die Staatsanwaltschaft wirft einem der Remscheider vor, im Januar 2018 als Beifahrer mit fünf bis sieben Kilogramm Kokain in die Schweiz gefahren zu sein. Dort soll es zur Übergabe der Drogen gekommen sein, für seine Beteiligung an dem Kurierdienst soll der 43-Jährige 500 Euro erhalten haben.

Einem 57-Jährigen aus Remscheid wird vorgeworfen, Büroräume in seinem Gewerbepark vermietet zu haben, in denen eine Marihuana-Plantage betrieben worden sein soll. Angemietet wurden die Räume durch Strohmänner, die von zwei gesondert verfolgten Mittätern beauftragt worden sein sollen. Der mitangeklagte Duisburger (52) soll den Betrieb der Plantage unterstützt haben und in die Ernte des Marihuanas eingebunden gewesen sein. 

Die vier bereits zu Haftstrafen verurteilten Haupttäter der international agierenden Gruppe stammen aus Wuppertal. Sie hatten im Sommer 2017 damit begonnen, kiloweise Kokain und Amphetamin nach Wuppertal zu holen, um es von dort nach Dänemark, Schweden, Österreich, Italien und in die Schweiz zu bringen. Später sollen sich weitere Bandenmitglieder zu Beschaffungs- und Auslieferungsfahrten angeschlossen haben – unter anderem einer der beiden Angeklagten aus Remscheid. Die dabei zum Einsatz gelangten Fahrzeuge verfügten über professionelle Schmuggelverstecke, bei der Razzia im Sommer waren zwei Porsche 911, ein Porsche Panamera und eine Harley-Davidson sichergestellt worden. Zudem wurden 110.000 Euro Bargeld und zwei Uhren im Wert von jeweils 500.000 Euro beschlagnahmt.

Neben dem Handel hatten sich zwei der Haupttäter mit der Cannabis-Plantage ein zweites Standbein aufgebaut, in deren Anmietung und Betrieb der 57-jährige Remscheider eingebunden gewesen sein soll. Dort waren 420 Pflanzen aufgefunden worden, drei gesondert verfolgte Mittäter sollen bereits vor der Razzia 3,8 Kilo abgeerntetes Pflanzenmaterial übernommen haben. 

Im Prozess gegen die beiden Remscheider und den Mitangeklagten aus Duisburg hat das Gericht zur Beweisaufnahme vier weitere Verhandlungstage festgesetzt. Im September soll das Urteil verkündet werden.

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