Stadtradeln in Remscheid Remscheider sollen aufs Rad steigen

Remscheid · Drei Wochen lang lieber Rad statt Auto fahren – das ist das Prinzip des "Stadtradelns". Am Sonntag startet das Klimaschutzprojekt.

 Christel Gies war bei der ersten "Stadtradeln-"Aktion die Vorzeige-Fahrradfahrerin: Sie verzichtete drei Wochen lang komplett aufs Auto.

Christel Gies war bei der ersten "Stadtradeln-"Aktion die Vorzeige-Fahrradfahrerin: Sie verzichtete drei Wochen lang komplett aufs Auto.

Foto: Jürgen Moll

Drei Wochen lang lieber Rad statt Auto fahren — das ist das Prinzip des "Stadtradelns". Am Sonntag startet das Klimaschutzprojekt.

Als Remscheids "Stadtradler" im vergangenen September drei Wochen lang in die Pedale traten und das Auto stehen ließen, war es manchmal ganz schön nass und kühl. Außerdem pendelten die ambitionierten Zweiradfahrer in den frühen Morgenstunden oder am frühen Abend bereits im Dunklen zwischen Heim und Arbeit hin und her. Das Projekt "Stadtradeln", das in vielen Städten Deutschlands auf der Agenda steht, wurde zur Herausforderung.

Da war für Gisela Nagel, die den Anstoß zu der klimafreundlichen Aktion gegeben hatte, schnell klar: "Im nächsten Jahr machen wir das im Sommer." So rief die Chefin des gleichnamigen Radsportgeschäftes in Zusammenarbeit mit der Stadt Remscheid das "Stadtradeln" diesmal im Sommer ins Leben. Dass am Sonntag der Startschuss fällt, hat sich bisher aber kaum herumgesprochen. Und so begeben sich bislang acht Teams auf die Piste, um in drei Wochen möglichst viele Kilometer zugunsten des Umweltschutzes hinter sich zu bringen.

Dabei tun sich besonders die Sportvereine hervor. Der Radsportverein RV Adler Lüttringhausen und die Radfahrer des Sauerländischen Gebirgsvereins machen genauso mit wie die Betriebssportgemeinschaft der Remscheider Stadtwerke. Ein Team nennt sich "RS Mountain". Vertreten sind auch die Mitarbeiter und Kunden von Radsport Nagel. Genauso wollen die Grünen ihrem Ruf als Vorreiter für den Umweltschutz Ehre machen.

Alle Teilnehmer listen täglich die Kilometer auf, die sie mit dem Rad und damit ohne Auto zurückgelegt haben. Das können Strecken zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen oder in der Freizeit sein. Das Team, das am Ende gemeinsam die meisten Kilometer auf dem Tacho stehen hat, wird Sieger. Gleichzeitig wird umgerechnet, wie viel umweltschädliches CO2 damit eingespart wurde.

Die bundesweite Kampagne "Stadtradeln" wurde 2008 zum ersten Mal durchgeführt und seither weiterentwickelt. Initiator ist das Klima-Bündnis als größtes Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas, dem rund 1700 Mitglieder in 20 Ländern Europas angehören. Neben der Förderung des ökologischen Gedankens dient die Aktion auch der Radverkehrsförderung. "Radfahrer können etwas bewegen und auf den Ausbau der Radwege aufmerksam machen", ist Gisela Nagel überzeugt.

Sie wünscht sich, dass sich noch mehr Radler der Aktion anschließen, damit Remscheid sich als radfahrerfreundliche Kommune präsentiert. Dazu hat das Radsportgeschäft als Sponsor die kompletten Anmeldegebühren übernommen. Anmelden kann man sich bis zum Start am Sonntag und sogar darüber hinaus. Geradelt wird bundesweit immer 21 Tage, wobei die Kommunen zwischen Mai und September den Zeitraum frei wählen können.

(bona)
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