Stadtentwicklung in Remscheid Kinobetreiber mit Zuspruch zufrieden

Remscheid · Vor einem Jahr eröffnete das CineStar am Hauptbahnhof. Kinoleiter Jörg Bender freut sich über die Resonanz bei den Remscheidern. Alle warten auf die neue Star Wars-Episode und den neuen Bond. Filminitiative soll kommen.

 Kinoleiter Jörg Bender zeigt sich zufrieden mit dem ersten Jahr in Remscheid.

Kinoleiter Jörg Bender zeigt sich zufrieden mit dem ersten Jahr in Remscheid.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ein Jahr nach der Eröffnung des Kinos am Bahnhof, in das Investor Oliver Kropp und die CineStar-Gruppe 15 Millionen Euro investiert haben, zieht Kinoleiter Jörg Bender ein positives Fazit. „Wir sind zufrieden mit dem Zuspruch der Remscheider“, sagt Bender. Genaue Besucherzahlen will er nicht nennen. Betriebsgeheimnis. Anfangs kalkulierte die Kette mit 35.000 Gästen pro Monat.

Das Remscheider Publikum unterscheidet sich in seinem Geschmack nicht vom Geschmack der Bürger in anderen Städten und Ländern. Die meisten Besucher sahen „Avengers: Endgame“, ein apokalyptischer Superheldenfilm, in dem dank des Titanen Thanos das Universum in Schutt und Asche liegt und es Zeit wird, diese Entwicklung umzukehren.

Auf Platz zwei in der Beliebtheitsskala liegt in Remscheid „Der Junge muss mal an die frische Luft“, die berührende Kindheitsgeschichte des Hape Kerkeling, gefolgt von „Joker“ mit Joaquin Phoenix, der oscarverdächtig zeigt, wie aus einem gedemütigten Menschen ein Mörder werden kann.

„Wir verkaufen Emotionen“, sagt Jörg Bender. Darin unterscheide sich das Kinoerlebnis vom TV-Konsum. Große Leinwand, Supersound und Popcorn & Co könne nur ein modernes Kino bieten. Das Wochenende zählt zu den starken Kinotagen. Besonders beliebt sei der Sonntag bis 18 Uhr. Er bietet Familien günstigen Eintritt. Die Erwachsenen müssen nur so viel bezahlen wie die Kinder.

„Wir versuchen für alle Bevölkerungsgruppen ein Programm zu machen“, sagt Bender. Das Angebot an Filmen in türkischer Sprache werde bestens angenommen. Der sechste Teil der Komödie „Recep Ivedik“ sei ein Renner gewesen. Aber auch Filme in russischer und polnischer Sprache fänden ihr Publikum.

Bei den Live-Übertragungen aus der Metropolitan Opera in New York gab es Anlaufschwierigkeiten. Mittlerweile habe sich auch dieses Format herumgesprochen. „La Traviata“ und „Madame Butterfly“ seien gut besucht gewesen. „Für das Ballett des Bolschoi-Theaters hat ein Altenheim gleich 57 Tickets gekauft“, erzählt Bender.

Freunde des Arthouse-Films kommen bisher nicht auf ihre Kosten. Dazu müssen sie nach Wuppertal fahren. Das soll sich ändern. „Wir sind in guten Gesprächen und wollen im nächsten Jahr die alte Filminitiative verwirklichen“, sagt Bender. Im Oktober startete das Kino eine große Werbeaktion in der Innenstadt. Mit einem Eintrittspreis von 6,99 Euro für die meisten Filme wollte es sich noch einmal in der Stadt ins Gespräch bringen. „Der Schub hat noch mal viele neue Zuschauer gebracht“, sagte Bender. Die Aktion läuft heute aus. Aber mit dem Fünf-Sterne-Ticket für 32,50 Euro will man die Möglichkeit zu niedrigen Eintrittspreisen aufrecht erhalten. Winterzeit ist Kinozeit. Der Animationsfilm „Eiskönigin 2“ lockt Familien. Die ersten Karten für die neunte Episode von Star Wars seien bereits gebucht. Sie startet am 18. Dezember. „Wir sind das einzige Kino in der Umgebung mit Dolby Atmos. Da landet der Millenium-Falke direkt auf dem Kopf der Zuschauer“, sagt Bender.

Und alle freuen sich auf den neuen Bond im April.

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