Corona-Pandemie Remscheider Grundschulen sind auf Neustart vorbereitet

Remscheid · Mit Spannung erwarten die Lehrer, Schüler und Eltern, wie die nordrhein-westfälische Landesregierung Mitte der Woche entscheiden wird. Jede Schule sucht nach individuellen Lösungen, um die Vorgaben zu erfüllen. Die Klassenräume und Toiletten werden zweimal am Tag gereinigt.

 Regina Schröder, Leiterin der Grundschule Hackenberg, mit einem Schild, das Kinder zum Abstandhalten auffordert.

Regina Schröder, Leiterin der Grundschule Hackenberg, mit einem Schild, das Kinder zum Abstandhalten auffordert.

Foto: Christian Peiseler

Einen Vertrag mit dem Titel „#gesundbleiben“ werden die Kinder der Grundschule Hackenberg unterschreiben, wenn sie bald wieder ihre Schule in Lennep besuchen dürfen. Schulleiterin Regina Schröder und ihre Kolleginnen habe alles soweit wie möglich vorbereitet für den Neustart unter veränderten Vorzeichen. 257 Schülerinnen und Schüler sind in der Grundschule angemeldet. „Wir freuen uns, sie endlich mal wieder zu sehen“, sagt Schröder. Doch die Grundschule präsentiert sich in einem anderen Gewand.

Die Schultische in den Klassen stehen weit auseinander, die Flure durchziehen rot-weiße Klebestreifen und markieren die Laufrichtung. Vor den Toiletten stehen rote und gelbe Pylonen. Mit ihnen sollen die Hygienevorschriften für den Toilettengang erfüllt werden. Der Schulaltag in Corona-Zeiten will die Spontaneität der Kinder so weit es geht abbremsen. „Wir wissen aber: Es sind Kinder. Mit den Maßnahmen wollen wir niemanden verschrecken“, sagt Schröder.

Schulamtsdirektorin Brigitte Dörpinghaus wünscht sich für alle Lehrer, Schüler und Eltern, dass es einerseits schnell klare Vorgaben gibt, und andererseits, dass jede Schule  die Möglichkeit bekommt, eigene Lösungen für ihre Bedingungen vor Ort zu entwicklen. „Ein Ministerium kann nicht jeden Einzelfall im Blick haben“, sagt sie.

Jeder der 17 Grundschulstandorte in Remscheid unterscheidet sich in der Zusammensetzung des Lehrerteams wie auch in der Architektur der Gebäude. Beides muss bei einem Neustart zusammenpassen. „Es ist für mich sehr beeindruckend, wie die Kolleginnen mit der Krisensituation umgehen“, sagt sie. Es gebe einen großen Reichtum an kreativen Ideen und ein starkes Engagement.

Die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule Reinshagen saßen gestern zum ersten Mal wieder in einer Konferenz zusammen. Mit entsprechendem Abstand. „Das hat uns allen gut getan“, sagt Schulleiterin Jasmin Steinhaus. Auch wenn sie noch nicht genau wisse, welches Unterrichtssystem das Schulministerium demnächst vorgeben wird, will man auf jeden Fall weiter mit den digitalen Lösungen arbeiten. Die Klassenlehrer haben Lernvideos entwickelt, die den Kindern geschickt werden, die nicht zur Schule kommen können. „Das sind alles gute Angebote für den Übergang in den Krisenzeiten“, sagt Steinhaus. Aber der direkte Kontakt, die Präsenz im Klassenzimmer, sei nicht durch digitale Medien zu ersetzen.

Brigitte Dörpinghaus freut sich besonders über den Aspekt in dem  jüngsten Brief des Ministeriums, der die Förderung von Schülerinnen und Schülern betont, die aufgrund der familiären Verhältnisse beim Lernen zu Hause benachteiligt sind. „Jede Schule kann selber entscheiden, wie sie diese Gruppe der Kinder fördert“, sagt Dörpinghaus. Eine organisatorische Herausforderung. In den vergangenen Tagen habe man bereits so gut es geht versucht, Familien mit Problemen zu entlasten.

Alle 17 Pädagogen des Teams der Grundschule Hackenberg werden nicht wieder vor der Klasse stehen. Einige Teammitglieder gehören zu den Risikogruppen. Zurzeit arbeiten sie vor, entwickeln Unterrichtspläne für ihre Klassen. Die bearbeiteten  Materialien werden später in Körbchen gesammelt. Spät am Abend oder am Wochenende holen die Lehrer diese Körbchen ab, um zu korrigieren und zu schauen, wie ihre Schützlinge sich entwickeln.

Die Stadt garantiert die Sauberkeit der Schulen. Dezernent Thomas Neuhaus hat zusammen mit dem Gebäudemanagement sichergestellt, dass die Räume, Flure und Toiletten zwei Mal am Tag gereinigt werden. Doch wenn es Schichtunterricht geben soll,  brauche es eine Feinabstimmung. „Wir können nicht jede Stunde eine Putzkolonne durch die Klassen schicken“, sagt Neuhaus.

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