Bei der Oberbürgermeister-Wahl Remscheider FDP unterstützt Amtsinhaber Mast-Weisz

Lennep · Normalität mit dem Corona-Virus? Wenn man wissen möchte, wie sie aussieht, lohnt sich der Blick auf einen der ersten öffentlichen Termine – dem Kreisparteitag der Remscheider FDP in der Lenneper Klosterkirche.

 Immer schön Abstand halten. Das galt auch für die Remscheider FDP-Mitglieder beim Kreisparteitag in Lennep.

Immer schön Abstand halten. Das galt auch für die Remscheider FDP-Mitglieder beim Kreisparteitag in Lennep.

Foto: Jürgen Moll

Im großzügigen Abstand von etwa eineinhalb Metern waren die Tische aufgestellt, am Eingang wurden die Kontaktdaten der Teilnehmer festgestellt, und der Kreisvorsitzende Torben Clever wies die 18 Anwesenden gleich zu Beginn auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln hin. Er zeigte sich zudem erfreut darüber, dass der Kreisparteitag überhaupt stattfinden könne: „Es ist eine außergewöhnliche Veranstaltung in einer ungewöhnlichen Zeit. Ich freue mich aber dennoch, dass wir uns heute hier von Angesicht zu Angesicht sehen können“, sagte Clever.

Er betonte ebenfalls, dass die vorsichtigen Lockerungen wichtig und richtig seien. „Wir müssen immer wieder kritisch nachfragen, was an weiteren Lockerungen möglich ist - ich danke aber besonders dem Krisenstab unserer Stadt, der uns bisher sehr besonnen durch die Krise geführt hat“, sagte der Kreisvorsitzende.

Bei aller Umsicht und aller vorsichtigen Annäherung an die Normalität, stand aber letztlich doch die politische Arbeit im Mittelpunkt. Wohl wichtigster Punkt war dabei der Antrag, bei der Kommunalwahl am 13. September keinen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl aufzustellen, sondern den amtierenden Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz von der SPD zu unterstützen. „Es mag unüblich sein, als Partei ohne Not keinen eigenen Oberbürgermeister-Kandidaten aufzustellen – zumal eine Stichwahl ansteht. Aber wir unterstützen Burkhard Mast-Weisz, weil Remscheid einen Oberbürgermeister mit Gestaltungswillen und Vertrauen bei den Bürgern braucht und verdient hat“, sagte Clever. Der entsprechende Antrag wurde von den anwesenden FDP-Mitgliedern einstimmig angenommen. Spitzenkandidat Sven Chudzinski betonte, dass Mast-Weisz es schaffe, die unterschiedlichen Akteure in guter Moderation an einen Tisch zu bringen.

Mast-Weisz wandte sich seinerseits an die Anwesenden und betonte: „Ich habe Lust, das gemeinsam mit Ihnen anzupacken, und ich habe Lust auf fünf weitere gemeinsame Jahre.“ In den vergangenen Jahren habe man eine Menge für Remscheid geschafft. Etwa einen ausgeglichenen Haushalt, den Kita-Ausbau mit fünf neuen Einrichtungen, die Themen Breitband, Gute Schule 2020 oder Berufskolleg und Fachhochschule. Gleichzeitig sagte er mit Blick auf die Corona-Krise: „Einen ausgeglichenen Haushalt wird es in diesem Jahr nicht geben, und auch im kommenden Jahr wird es schwer werden.“ Zudem wolle er alles dafür tun, das Thema DOC in diesem Jahr voranzutreiben.

Insgesamt blickten die Remscheider Liberalen im Stillstand der Corona-Krise nach vorne. Großes Ziel sei, im künftigen Stadtrat wieder in Fraktionsstärke vertreten zu sein, betonte der stellvertretende Kreisvorsitzende Philipp Wallutat. Als wichtige Punkte für die kommenden Jahre benannte er die Themen Wohnungsbedarf in der Stadt sowie neue Gewerbeflächen. „Wir haben im Rat den Weg freigemacht für das Gleisdreieck Bergisch Born, das wir hoffentlich in den kommenden Jahren erschließen können“, sagte Wallutat. Als Wohnraum hätten die Liberalen vor allem die Flächen an der Knusthöhe im Blick. „Wir wollen noch in diesem Jahr in die konkreten Planungen einsteigen“, sagte er.

Das Motto des Programms zur Kommunalwahl werde „Weil Remscheid“ heißen – weil man Politik für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger machen wolle. Ausbau der Digitalisierung, ein stabiler Haushalt und eine zukunftsorientierte Politik seien wichtige Schwerpunkte des Programms, genau wie die Sicherung von Kultur, Klimaschutz und der Ausbau von Bildung, Mobilität und Klimaschutz. Das Programm wurde einstimmig angenommen.

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