Remscheider Autohaus mit einem Umsatz-Plus von 15 Millionen Euro Scheider fährt auf Wachstumskurs

Seit 36 Jahren arbeitet Dirk Rosenberg in der Automobil-Branche. Der Geschäftsführer von Scheider hat aber in seinem Berufsleben noch nie eine solche Dynamik erlebt, wie in den vergangenen drei Jahren.

 Mit dem Geschäftsjahr 2019 zeigt sich die Geschäftsführung des Autohauses Scheider sehr zufrieden.

Mit dem Geschäftsjahr 2019 zeigt sich die Geschäftsführung des Autohauses Scheider sehr zufrieden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

 „Die Entwicklung geht rasend schnell voran. Das Auto wird jeden Tag besser und in fünf Jahren haben wir ein fahrendes Telefon“, sagte Rosenberg gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz.

Von Autokrise ist bei dem Remscheider Autohändler nichts mehr zu spüren. Er hat seinen Umsatz auf 67,2 Millionen Euro gesteigert. Das sind 15 Millionen Euro mehr als im Jahr 2018. Die Mitarbeiter von Scheider haben 1416 Neuwagen verkauft, und 1732 gebrauchte Modelle an den Mann oder die Frau gebracht. Unter den Neuwagen gibt es nur wenige Elektroautos, weil der VW Konzern erst in diesem Jahr neue Modelle auf den Markt bringt, die für jedermann erschwinglich sein sollen. Und auch über Reichweiten von bis zu 600 Kilometer verfügen. „Dann werden diese Autos interessant“, sagte Rosenberg.

 Auf E-Autos eingestellt. Vorstand Heinz-Dieter Tiemeyer (l.) und Geschäftsführer Dirk Rosenberg.

Auf E-Autos eingestellt. Vorstand Heinz-Dieter Tiemeyer (l.) und Geschäftsführer Dirk Rosenberg.

Foto: Christian Peiseler

Von dem Kundengeschäft alleine in den drei Häusern in Remscheid (Trecknase, Neuenteich, Gerstau) könnte das familiengeführte Unternehmen nicht leben. Es gehört zur Tiemeyer-Gruppe. Der Verkauf im Internet bildet eine wichtige Ertragssäule. Die eigene Tiemeyer-Webseite wird am Tag bis zu 150.000-mal geklickt. Beim Autoverkauf im Internet geht es zu wie an der Börse. Ein eigenes Team von Mitarbeitern der Tiemeyer-Gruppe beobachtet jeden Tag die Angebote der Konkurrenz. und passt die Preise entsprechend an. Auf dem Aldi-Parkplatz gegenüber der Zentrale an der Trecknase stehen über 500 Modelle, die sofort verfügbar sind. „Wir bringen das Auto bis vor die Türe, wenn gewünscht. Und wenn es dem Kunden nicht gefällt, kann er es zurückgeben“, sagte Vorstand Heinz-Dieter Tiemeyer. Bisher sei das allerdings noch nicht passiert.

Rosenberg zitiert gerne das Motto „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. Scheider will sich in den nächsten Jahren verändern. Vom Automobilhändler zum Mobilitätsdienstleister. Autovermietung und Carsharing würden immer wichtiger. In diesem Jahr vermietet Scheider auch Wohnwagen und Pferdeanhänger.

Die Werkstätten an der Trecknase werden für E-Mobilität weiter umgerüstet und die Mitarbeiter durch ständige Schulungen auf den neuen Stand der Technik gebracht.Mit Reparaturen und anderen Serviceleistungen verdient das Autohaus weiterhin gutes Geld. Der Umsatz stieg um zehn Prozent, auf 11,2 Millionen Euro. Je mehr E-Autos auf den Markt kommen, desto weniger bekommen künftig die Werkstätten zu tun. Es muss kein Öl mehr gewechselt werden und die Erneuerung der Bremsklötze wird auch viel seltener sein. Dieses Geschäftsfeld sei im Umbruch, wenn man bedenke, mit welcher Macht Industrie und Politik das E-Auto in den Markt drücke. „Das ist die Zukunft, ob wir wollen oder nicht“, sagte Tiemeyer

Mit 165 Mitarbeitern und zwölf Auszubildenden blieb die Zahl der Beschäftigten konstant. „Ich habe keine Probleme, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen“, sagte Rosenberg. Er sei von der Qualität der Bewerber angetan. An seinem früheren Arbeitsplatz in Bochum sei das anders gewesen. Der Umbau der Kreuzung Ring-/Raderstraße macht der Audi-Vertretung zu schaffen. „Wir haben deutlich weniger Kunden dort“, sagte Rosenberg. Das liege an der für viele Kunden unübersichtlichen und ungewohnten Lage der Einfahrt auf das Gelände. Rosenberg ist froh, wenn die Arbeiten bald beendet sind.

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