Ansichtssache in Remscheid Zukunftswerkstatt Lennep

Meinung | Lennep · In der angespannten Lage nach dem DOC-Urteil wird ein Grüner Bürgermeister in Lennep. Spätestens auf den zweiten Blick ist das eine gute Idee.

  HENNING RÖSER

HENNING RÖSER

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mit einem positiven DOC-Urteil kurz nach der Wahl so richtig in die neue Wahlperiode durchstarten. Diese Hoffnung vor allem der drei den SPD-Oberbürgermeister unterstützenden Ratsfraktionen hat Ende Oktober in Münster einen herben Dämpfer erlitten.

Statt Rückenwind gibt es neue Stolperfallen. In der Lenneper Warteschleife droht mit der SG Hackenberg der erste vermeintliche Gewinner des Outlet-Geschäfts als Verlierer dazustehen. Der Frust ist groß. Zugleich werden die Rufe immer lauter, die fordern, dass die mit so viel Potenzial ausgestattete Lenneper Altstadt nicht noch länger auf den nun noch mal einige Jahre später erwarteten Ansturm der Outlet-Kunden warten kann, um aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden.

Dass in dieser schwierigen Situation ein Grüner den Job des Bezirksbürgermeisters in der einstigen Kreisstadt übernimmt, mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen. Schließlich wurde die Sonnenblumen-Partei von den DOC-Gegnern immer am meisten dafür gescholten, dass sie diesem Projekt zugestimmt hat.

Bei genauerem Hinsehen aber macht es Sinn, mit Rolf Haumann einen Mann an die Spitze des Stadtteilparlaments zu wählen, der selber vor Jahren in der BV gegen die Pläne gestimmt hat. Haumann, so der Wunsch, kann so vielleicht die oft sehr gegensätzlichen Positionen annähern, die es in Lennep gibt. Nicht nur beim DOC, sondern auch bei anderen Themen, die auch im Ampel-Bündnis nicht bei jedem Partner gleich beliebt sind. Mit dem Gleisdreieck und dem Baugebiet Knusthöhe liegen weitere Zukunftsthemen in Lennep. Dass die Grünen als Wahlgewinner vom September hier Verantwortung übernehmen, zeugt von Konsequenz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort